Lieblingsorte Vivien Reig-Atmer Oh, wie schön ist Pempelfort

Düsseldorf · Eigentlich wollte Vivien Reig-Atmer in Düsseldorf nur ihre Ausbildung zur Goldschmiedin absolvieren und schnell wieder weg. Dann aber merkte sie, wie sympathisch die Düsseldorfer sind und wie schön es in Pempelfort ist.

 Vivien Reig-Atmer wohnt schon viele Jahre an der Parkstraße in Pempelfort. Sie mag die hohen Bäume und die Altbauten.

Vivien Reig-Atmer wohnt schon viele Jahre an der Parkstraße in Pempelfort. Sie mag die hohen Bäume und die Altbauten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Eigentlich wollte Vivien Reig-Atmer in Düsseldorf nur ihre Ausbildung zur Goldschmiedin absolvieren und schnell wieder weg. Dann aber merkte sie, wie sympathisch die Düsseldorfer sind und wie schön es in Pempelfort ist.

Inzwischen lebt Vivien Reig-Atmer seit 18 Jahren am Rhein. Am Wochenende lädt sie zur Perlfisch-Aktion ein: Mehr als 20 Goldschmiede und Schmuckdesigner öffnen ihre Ateliers, zeigen ihre neuen Werke und präsentieren viele Nachbarschaftsaktionen. Hier stellt Vivien Reig-Atmer ihre fünf Lieblingsorte in Düsseldorf vor.

Platz an der Parkstraße Mitten in Pempelfort treffen sich Parkstraße, Gneisenaustraße und Goebenstraße. Diese Kreuzung sieht Vivien Reig-Atmer von ihrer Wohnung aus. "Der Platz hat einen Dorf-Charakter, weil er von vier großen Bäumen beschattet wird und zugleich einen schönen Großstadt-Charme durch die großen Altbauten erhält", sagt sie. Die ganze Gegend sei zu ihrer Heimat geworden. Wenn sich etwas verändert, nimmt sie Anteil. Als die alten Gaslaternen gegen die ungeliebten LED-Lampen eingetauscht wurden, engagierte sie sich für deren Erhalt und konnte einen Teilerfolg erzielen: Zwar verschwanden einige Exemplare. Die Stadt stellte aber mitten auf der Kreuzung eine mehrarmige Gas-Laterne auf. "Jetzt ist es hier noch schöner."

Ratinger Straße In ihren Anfangsjahren spielte sich ein großer Teil von Vivien Reig-Atmers Alltag in einigen Gaststätten an der Ratinger Straße der Altstadt ab. Durch Kellnern und Servieren nämlich hat sie sich einen Teil ihrer Ausbildung und ihre spätere Selbstständigkeit als Goldschmiedin finanziert. "Bei dieser Arbeit habe ich gemerkt, dass es in Düsseldorf so viele nette Menschen gibt", sagt sie. Mit der Zeit kippte sie ihren Plan, nach der Ausbildung Düsseldorf zu verlassen und blieb. Noch heute geht sie gern über die Ratinger Straße und erinnert sich an die zahlreichen Kontakte, die sie damals knüpfte.

Schlosspark Elbroich An der Schnellstraße in Richtung Benrath verweisen einige Schilder auf die in der Nähe stehenden Schlösser. Aus einer Laune heraus folgte Vivien Reig-Atmer eines Tages diesen Schildern und landete schließlich im Schlosspark Elbroich in Holthausen. "Es ist fantastisch in diesem Park", sagt sie. "Die Buchen sind so hoch, das Blätterdach so dicht, dass einem schier schwindlig wird." Der Park sei für sie ein wichtiger Platz, um zuweilen mal allein zu sein. Das Schloss selbst hat sie noch nicht von innen gesehen. Es ist für Besucher nicht zugänglich. Die Räume sind als Büros vermietet. Schade zwar, aber kein Hindernis für Reig-Atmer, ab und zu trotzdem hinzufahren. "Manchmal lege ich mich einfach unter einen Baum und blicke nach oben."

Gustaf-Gründgens-Platz So verliebt Vivien Reig-Atmer in die Bäume vor ihrem Haus in Pempelfort und im Schlosspark Elbroich ist, so gern schaut sie sich vom Gustaf-Gründgens-Platz aus das Dreischeibenhaus und das Schauspielhaus an. "Gute Architektur ist für eine Großstadt ebenso wichtig wie der Baumbestand", sagt sie. Der Gustaf-Gründgens-Platz lade war nicht unbedingt zum Verweilen ein, aber ein Spaziergang lohne sich trotzdem oft. Etwas wehmütig blickt Vivien Reig-Atmer dann in die Richtung, in der vor zwei Jahren noch der Tausendfüßler zu sehen war. "Ich fand diese Hochstraße schön", sagt sie und bedauert den Abriss noch heute.

Mauer an der Rheinterrasse Der beste Platz, die zwei unterschiedliche Seiten Düsseldorfs zu sehen, sei die hüfthohe Mauer hinter der Rheinterrasse, sagt Vivien Reig-Atmer. Rheinaufwärts sieht sie die Skyline, den Schlossturm, die Rheinkniebrücke, die Altstadtdächer sowie die Hafeneinfahrt. "Wunderbare Metropolen-Blicke eben", sagt sie. Rheinabwärts aber sieht's ganz anders aus. Richtung Kaiserswerth nämlich und gegenüber von der Rheinterrasse zeigt sich die Stadt Düsseldorf von ihrer grünen Seite. Sonnenuntergänge seien von der Rheinterrasse aus besonders gut zu beobachten. "Düsseldorf ist eine schöne Stadt", sagt sie. Holger Lodahl

(RP)
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