Steffen Schraut Modemanager ist gelernter Banker

Düsseldorf · Wenn einer weiß, wie das Geschäft mit der Mode funktioniert, dann er. Schließlich gründete Steffen Schraut vor 15 Jahren in Düsseldorf seine nach ihm benannte Modemarke - ohne Businessplan, ohne Bankkredit, nur mit ein paar T-Shirts, drei Strickpullis und zwei Hosen. Er kennt sich aus mit den Trends. Was also sollten Frauen in diesem Sommer unbedingt tragen? "Kleider in allen Längen, mit frischen, farbigen Drucken, und ganz wichtig: mit femininen Volants", sagt er. Und was geht gar nicht? "Röcke und Hotpants, die einfach zu kurz sind. Diese Looks eignen sich für den Strandurlaub."

Zwischen Kuscheloptik und knallhartem Business: Steffen Schraut hat sich nach 15 Jahren einen guten Ruf erarbeitet.

Zwischen Kuscheloptik und knallhartem Business: Steffen Schraut hat sich nach 15 Jahren einen guten Ruf erarbeitet.

Foto: Steffen Schraut

Wenn einer weiß, wie das Geschäft mit der Mode funktioniert, dann er. Schließlich gründete Steffen Schraut vor 15 Jahren in Düsseldorf seine nach ihm benannte Modemarke - ohne Businessplan, ohne Bankkredit, nur mit ein paar T-Shirts, drei Strickpullis und zwei Hosen. Er kennt sich aus mit den Trends. Was also sollten Frauen in diesem Sommer unbedingt tragen? "Kleider in allen Längen, mit frischen, farbigen Drucken, und ganz wichtig: mit femininen Volants", sagt er. Und was geht gar nicht? "Röcke und Hotpants, die einfach zu kurz sind. Diese Looks eignen sich für den Strandurlaub."

Aufgewachsen mit dem schwäbischen Familienunternehmen Blusen Hämmerle, ist Steffen Schraut mit Mode groß geworden. Nach Stationen bei Escada, Hirsch und als Trendscout bei Peek & Cloppenburg war es soweit: Nicht in der Garage, aber am Küchentisch hat er zusammen mit Lebens- und Geschäftspartner Thomas Schneider sein eigenes Modeunternehmen gegründet und Senkrechtstart hingelegt. Das Unternehmen wächst seitdem kontinuierlich und hat sich in der Branche als Top-Marke etabliert. "Bis heute sind wir inhabergeführt, unabhängig, super flexibel und haben neben der Fashion auch eine Lizenzvergabe für Schuhe und Taschen", erklärt der Modeunternehmer, der Herz und Motor seiner Marke ist.

Was macht er anders als andere? "Mode machen wirkt immer so leicht", erklärt der Kreative. Dabei sei es ein knallhartes Business, ein flüchtiges Geschäft, das mit dem richtigen Timing steht oder fällt: "Mode kommt an, oder sie floppt." Der 48-Jährige ist bekannt dafür, dass er Mode macht, die sich verkauft. Sie muss alltagstauglich sein, die Stoffe müssen hochwertig sein, Kaschmir braucht Kuscheloptik, Details und Farbmischungen müssen stimmen. "Meine Mode muss tragbar sein, Vorzüge betonen und Spaß machen. Ich möchte Lieblingsteile entwerfen, die man auch nach Jahren noch gerne trägt, weil man sich selbst darin mag", erklärt Schraut.

In Düsseldorf sind Firmensitz, Atelier und Showroom. Und seitdem der gelernte Bankkaufmann vor 25 Jahren der Liebe wegen hierher gezogen ist, ist die Stadt am Rhein seine Wahlheimat geworden. Weil der Mann mit einer Schwäche für Turnschuhe (er besitzt an die 300 Paar) als erfolgreicher Macher ein Aushängeschild für den hiesigen Modestandort ist, wurde er vor einigen Monaten erst mit dem Modebusiness-Award der Landeshauptstadt ausgezeichnet.

Steffen Schraut wohnt mit seinem Partner am Rheinufer mit Blick aufs Wasser und den Rheinpark. Er ist sehr sportlich, trainiert täglich, joggt und macht Pilates. Neben Reisen in alle Welt gehört Kunst zu seinen großen Leidenschaften. Wobei vor allem die Klassiker der 1960er Jahre wie Andy Warhol, Tom Wesselmann und Fotografien des 20. Jahrhunderts zu seinen Favoriten zählen.

Geschäftlich träumt der gebürtige Schwabe von einer eigenen Herrenkollektion und einem Flagship-Store: "Doch leider hat auch mein Tag nur 24 Stunden." Was ihn bestärkt, das ist der Glaube seines Vaters an ihn, der schon immer sagte: "Der Junge macht seinen Weg."

Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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