Fotoprojekt Luigs' Düsseldorfer Perlen bald als Buch

Düsseldorf · Wo andere wegsehen, da schaut Markus Luigs genau hin. Auf seinem Foto-Blog "Düsseldorfer Perlen" hält der Fotograf mit seiner Kamera eher unbekannte Orte in der Stadt fest. Nun will er sein Web-Werk in Buchform auf den Markt bringen.

 Der Düsseldorfer Fotograf Markus Luigs zeigt seit Jahren "Düsseldorfer Perlen" und will nun auch ein Buch auf den Markt bringen.

Der Düsseldorfer Fotograf Markus Luigs zeigt seit Jahren "Düsseldorfer Perlen" und will nun auch ein Buch auf den Markt bringen.

Foto: Markus Luigs

Wo andere wegsehen, da schaut Markus Luigs genau hin. Auf seinem Foto-Blog "Düsseldorfer Perlen" hält der Fotograf mit seiner Kamera eher unbekannte Orte in der Stadt fest. Nun will er sein Web-Werk in Buchform auf den Markt bringen.

Begonnen hat seine Passion schon 2014. Luigs, der sich sein Geld als Grafikdesigner verdient, war viel bei Kunden in Gerresheim und Garath unterwegs - und bei seinen Besuchen in den Stadtteilen entdeckte er immer häufiger Motive, die ihn begeisterten. "Das waren besonders Stellen, an denen die Stadt bricht. Zwischenwelten, die nur selten bewusst beachtet werden", erzählt der Düsseldorfer.

Kioske kurz vor ihrer Öffnung am Morgen, eine fast kunstvoll verzierte U-Bahn-Unterführung und ein liebevoll gestalteter VW-Käfer zählen zu den Objekten seiner Begierde. So richtig bekanntgeworden ist sein Blog durch ein Bild der Mata-Hari-Passage in der Altstadt, das Luigs bereits 1999 gemacht hatte. Das Bild bekam Tausende positive Reaktionen und wurde hundertfach im Netz geteilt. "Die Menschen sehen das Foto und erinnern sich an diesen exotischen und zugleich besonderen Platz, der nicht mehr da ist, für viele Düsseldorfer aber immer noch einen emotionalen Stellenwert hat", erklärt Markus Luigs das Phänomen.

Musikfans mögen es auch, weil Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter und Florian Schneider in eben jener Altstadt-Passage ihren Schlagzeuger kennenlernten. Das Foto der Mata-Hari-Passage ist sozusagen der Glamour-Star unter seinen Bildern. Grundsätzlich sind bekannte Orte aber eher selten auf seinen Fotos abgebildet. "Ich möchte nichts fotografieren, was schon zigfach gesehen wurde. Das interessiert mich nicht, und ich mache nur Bilder von Motiven, die mir persönlich gefallen." Daher kann es mitunter auch passieren, dass Markus Luigs Stunden unterwegs ist, ohne überhaupt ein Foto zu schießen. "Ich suche keine Motive, das wäre mir zu manipulativ", beschreibt der Fotograf seine Haltung. Er habe den Fotoblog schließlich nie mit kommerziellem Ziel betrieben. Vielmehr will er "nur" seine persönliche fotografische Sicht auf die Stadt bieten. Seit er den Fotoblog vor drei Jahren gestartet hat, habe er Düsseldorf besser kennengelernt als in den 15 Jahren zuvor."Es sind die besonderen Orte, die eine Stadt ausmachen, nicht die bekannten."

10.000 Fans verfolgen schon im sozialen Netzwerk Facebook seine Bilder. "Ich wollte meine Aufnahmen zu etwas Handfestem machen", erklärt Luigs seinen Wunsch nach einem Fotoband. Mithilfe eines Crowdfundingprojektes, das noch bis zum 19. Juli läuft, will er den Buchdruck mit einer Auflage von voraussichtlich 1500 Stück finanzieren. Die Resonanz sei sehr positiv, seine Fans freuen sich. Auch, was diese Auswahl anbetrifft, bleibt er sich treu: Nicht die bekanntesten oder beliebtesten Aufnahmen werden in dem Buch erscheinen, sondern vor allem Luigs persönliche Favoriten. Bis zum Crowdfundingschluss fehlen nur noch wenige hundert 100 Euro. Über den Verkauf macht er sich kaum Sorgen. "Es gibt ja keine Alternativen zu meinem Buch", sagt Luigs selbstbewusst.

Julia Dagg

(RP)
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