Düsseldorf Kleider-Tausch: Mode-Shopping mit Wertmarken

Düsseldorf · Die kleinen Papier-Wertmarken, die in großer Zahl über die Bezahltheke wandern, kennt man sonst vor allem von Sommerfesten. Doch während es dort gegen ein paar bunte Märkchen Bier und Bratwurst gibt, konnten Mode-Begeisterte damit am Wochenende Schickes und Stylisches erwerben: Die Akademie Mode & Design (AMD) hatte am Platz der Ideen zu einem "Swap"-Event unter dem Motto "Tauschen statt Kaufen" geladen.

 Mode-Studentin Dana Berns (22) suchte bei dem Tausch-Event nach schicken Schnäppchen.

Mode-Studentin Dana Berns (22) suchte bei dem Tausch-Event nach schicken Schnäppchen.

Foto: Andreas Bretz

Zahlreiche Modebegeisterte kamen zu dem organisierten Kleider-Tausch. Mittendrin war auch AMD-Studentin Dana Berns. Sie hatte sich im Vorfeld an der Organisation der Veranstaltung beteiligt, wollte aber auch selbst gerne ein paar Schnäppchen machen.

"Ich liebe Mode", sagt die 22-Jährige, die sonst zahlreiche Kleidungsstücke (am liebsten in schwarz und weiß) im Internet kauft, aber auch gerne in Second-Hand- und Vintage-Läden stöbert. Und wer so gerne einkauft wie sie, muss im Kleiderschrank regelmäßig Platz für Neues machen: "Ich habe heute viele alte Sachen aus dem vergangenen Jahr mitgebracht, die ich zwar noch mag, aber einfach nicht mehr trage", sagt sie: "Ich habe 42 Kupon-Punkte dafür bekommen."

Das ist in der Währung des "Swap"-Events eine Menge, wie ein Blick auf die von den Studenten gestaltete Preisliste an der Wand zeigt. Jacken und Mäntel gibt es da für vier Kupons, Hosen für drei, Sandalen für zwei. Einige begehrte Designer-Teile sind speziell markiert - für sie müssen Interessierte ein paar Marken mehr auf den Tisch legen. "Es gab auch etwas von Burberry, aber das ist schnell weggegangen", sagt die Studentin. Trotzdem sei sie sicher, dass sich auch für ihren Geschmack noch einiges finde, sagt sie mit Blick auf die vollen Kleiderständer: "Ich lasse mich inspirieren." Waren zahlreicher Marken stehen zur Wahl: Viele der bekannten Billig-Ketten sind darunter, aber auch Hochwertiges von Designer-Labels. "Für mich war einiges dabei", freut sich Besucherin Charlie Lehmann (18), die unter anderem eine Jacke und T-Shirts gekauft hat: "Und alles ohne Bargeld."

"Der Zulauf ist groß", sagt Organisatorin Ina Köhler, Studienleiterin Mode-Journalismus, über die Veranstaltung. Diese dient nicht zuletzt als Start-Event für die App "Buy Good Stuff", die die Akademie gerade herausgebracht hat und die gestern vor Ort ausprobiert werden konnte. Die App listet Geschäfte im ganzen Stadtgebiet auf, die ökologische oder faire Mode verkaufen - samt Adresse, Wegbeschreibung und genaueren Angaben, was in dem Laden angeboten wird. Bereits als gedrucktes Heft hatte "Buy Good Stuff" viel Anklang gefunden: Mit der digitalen Version, erhältlich für Apple- und Android-Geräte, könne man nun obendrein noch Papier sparen, sagt Köhler. "Das dient dann nochmal zusätzlich der Nachhaltigkeit." Auch was am Ende der mehrstündigen Tausch-Börse übrig blieb, sollte übrigens keineswegs in einer Kleiderkammer verstauben: "Das geben wir ans Fair-Haus."

(RP)
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