Neujahrsversteigerung Junge Künstler lassen ihre Werke versteigern

Düsseldorf · In einer neuen Rolle fand sich jetzt Josef Hinkel, bisher bekannt als Bäckermeister, Karnevalist und auch als Verkörperung der Nikolaus-Figur, wieder. Er ist Auktionator der traditionellen Neujahrsversteigerung, bei der Werke von Studenten der Kunstakademie unter den Hammer kommen.

In einer neuen Rolle fand sich jetzt Josef Hinkel, bisher bekannt als Bäckermeister, Karnevalist und auch als Verkörperung der Nikolaus-Figur, wieder. Er ist Auktionator der traditionellen Neujahrsversteigerung, bei der Werke von Studenten der Kunstakademie unter den Hammer kommen.

Beim Wahrnehmen aller Handzeichen fehlte es noch an etwas Übung. "Dann müssen Sie auch mal richtig gucken", rief eine Frau, als ein anderer Bieter ihr das Bild "Rheinuferglanz" von Anica Bücker für 1000 Euro vor der Nase wegschnappte.

Danach ging es etwas weniger zackig weiter, damit die Kunstfreunde auch noch kurzfristig ein neues Gebot abgeben konnten. Viele Bieter gab es für das Bild "Ausstellung - Erased Landscapes" von Levente Szücs. Der aus Ungarn stammende Meisterschüler von Herbert Brandl hatte eine Museumsszene gemalt, in der Menschen Kunst betrachten, ein Bild im Bild also. Für 2700 Euro wechselte das Ölgemälde den Besitzer. Unter die Bietenden mischte sich auch Fernsehmoderator Jean Pütz.

Auch wenn er manchmal die Geschlechter der Künstler verwechselte, brachte Hinkel das Publikum immer wieder zum Lachen. So war er sich unsicher, ob er eine Meldung gesehen hatte: "Bartkratzen zählt, glaube ich, nicht dazu." Ein andermal verließ er seinen Platz, um sich anzusehen, ob das denn auch ein schönes Bild sei, was er da gerade anpries. Für das Bild "Altstadt" von Laura-Helene Förster bot auch Oberbürgermeister Thomas Geisel eifrig mit. Bei 800 Euro war für ihn jedoch Schluss mit der Ansicht von Pegeluhr, Lambertus-Kirchturm und Rheinturm. Mit 900 Euro sicherte sich ein anderer Bieter das Ensemble. Auch ein Gemälde in Grau-Blau-Tönen mit dem Namen "Düssel" von Eliza Wisniewska weckte viele Begehrlichkeiten. Es ging für 2100 Euro weg.

Josef Hinkel fand einen neuen Vergleich für seine Heimatstadt: "Manhattan der nordrhein-westfälischen Ballungszentren." 90 Prozent des Ersteigerungserlöses gehen bei der Neujahrsversteigerung an den Künstler, zehn Prozent fließen einer karitativen Einrichtung zu, in diesem Jahr dem "Kinderspielhaus".

(vpa)
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