Sérgio Da Silva Pinto Fortuna-Profi unterwegs mit Fiftyfifty

Düsseldorf · Für Sérgio da Silva Pinto war gestern ein Tag der Kontraste. Am Mittag posierte der Fortuna-Profi in der Arena mit knapp 20 Kollegen für das neue Mannschaftsfoto. Am frühen Abend ging der 34-Jährige durch Oberbilk und ließ sich von Fiftyfifty-Verkäuferinnen erklären, wie schwer es sein kann, wenn in der Monatsmitte die Arge nicht mehr reicht.

 Sérgio da Silva Pinto (Mitte) mit den Fiftyfifty-Verkäuferinnen Sandra Martini (l.) und Mirjam Bensch in Oberbilk.

Sérgio da Silva Pinto (Mitte) mit den Fiftyfifty-Verkäuferinnen Sandra Martini (l.) und Mirjam Bensch in Oberbilk.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Für Sérgio da Silva Pinto war gestern ein Tag der Kontraste. Am Mittag posierte der Fortuna-Profi in der Arena mit knapp 20 Kollegen für das neue Mannschaftsfoto. Am frühen Abend ging der 34-Jährige durch Oberbilk und ließ sich von Fiftyfifty-Verkäuferinnen erklären, wie schwer es sein kann, wenn in der Monatsmitte die Arge nicht mehr reicht.

Gemeinsam mit Fortuna-Finanzvorstand Paul Jäger, ausgewählten Fortuna-Fans und einer Hand voll Journalisten hat sich Pinto gestern die Stadt Düsseldorf von einer Seite zeigen lassen, die ziemlich wenig mit dem Alltag eines Fußballprofis zu tun hat. Statt Trainer Frank Kramer gaben die Fiftyfifty-Verkäuferinnen Mirjam Bensch und Sandra Martini den Ton an, die Themen waren Obdachlosigkeit, Drogen und Prostitution.

Entspannt - in kurzer Hose, T-Shirt und Flipflops - aber auch sehr interessiert verfolgte der Deutsch-Portugiese die Geschichten und Anekdoten des Stadtführer-Duos auf der ungewöhnlichen Tour durch Oberbilk und die Stadtmitte. Pinto ist der erste Fortuna- Profi, der an der Führung von Fiftyfifty und Zakk teilgenommen hat. "Ich wurde gefragt, und das Thema hat mich interessiert", sagte er. Scheinbar so sehr, dass Pinto nach fünf Minuten von sich aus anbot, zukünftig für weitere Aktionen der Obdachlosenzeitung bereit zu stehen.

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Mit seiner Lebenswirklichkeit hätten die Themen dieses Abends zum Glück nichts zu tun, erzählte Pinto. Geboren wurde er 1980 in der portugiesischen Stadt Vila Nova de Gaia, südlich von Porto. "Mit sieben Jahren habe ich beim FC Porto angefangen", so Pinto. Jenem Verein, der 27 Mal portugiesischer Meister wurde und zwei Mal die Champions League gewann. Mit einer harten Jugend auf staubigen Bolzplätzen in ungemütlichen Vierteln hatte das nichts zu tun. "Ich hatte eine gute und schöne Kindheit", sagte Pinto. Mit zwölf Jahren kam er nach Deutschland, war im Verein mit fast nur deutschen Mitspielern und lernte schnell die Sprache. Vom TuS Haltern wechselte er in die Jugend des FC Schalke 04 und startete Ende der 90er Jahre seine Profi-Karriere. Seit dem vergangenen Jahr läuft er für die Fortuna auf. Zu seinem Freundeskreis zähle er nur wenige Fußballer, erzählte Pinto gestern während des Rundgangs. "Meine Freunde kommen aus jeder sozialen Schicht." Dennoch sei das, was ihm die beiden Fiftyfifty-Verkäuferin erzählt haben, absolut nicht vergleichbar mit dem, was er täglich erlebe. "Mein Alltag besteht aus meiner Familie, meiner Arbeit und meinen Freunden", sagte Pinto. Trotz der unterschiedlichen Hintergründe verstand sich Sérgio Pinto innerhalb kürzester Zeit bestens mit seinen beiden Stadtführerin. Nachdem er etwas zu gemächlich die Ellerstraße überquerte, und daraufhin sogar von der Polizei angesprochen wurde, hielt ihn Sandra Martini mütterlich am Arm, um weiteres Unheil abzuwenden.

(jaw)
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