Helge Wolf Ex-Radrennfahrer begrüßt mit Renault R4 die Tour de France

Düsseldorf · Früher war er Boss im Club Les Halles im Güterbahnhof Derendorf, der inzwischen Geschichte ist. Heute lebt Helge Wolf im "Paradies" hinter den sieben Bergen in Hubbelrath.

 Helge Wolf vor seinem Renault R4, Baujahr 1962. Das Fahrzeug steht an der Strecke der zweiten Etappe der Tour 2017.

Helge Wolf vor seinem Renault R4, Baujahr 1962. Das Fahrzeug steht an der Strecke der zweiten Etappe der Tour 2017.

Foto: Anne Orthen

Früher war er Boss im Club Les Halles im Güterbahnhof Derendorf, der inzwischen Geschichte ist. Heute lebt Helge Wolf im "Paradies" hinter den sieben Bergen in Hubbelrath.

Vor mehr als fünf Jahren hat der Mann, der Gauloises mit Filter raucht und eine Vorliebe für alte Autos und Schiffe hegt, das heruntergekommene 1000 Quadratmeter große Gut Knittkuhle gekauft, in dem schon um 1700 die ersten Speisen an Fuhrleute verkauft wurden. Im großen Stil, mehr als ein Jahr lang und für rund eine Million Euro hat Wolf das Ausflugslokal mit rund 300 Plätzen im Restaurant und weiteren 400 auf der Terrasse kernsaniert und umgebaut, "und zwar alles in Eigenregie", betont der Gastronom.

Alles ist neu, heller, freundlicher von den Böden bis zur Decke. Kein Raum vom Wintergarten über die Küche bis zur großen Veranstaltungsscheune ist wie der andere, aber alle sind im französischen Shabby-Chic-Stil mit Kronleuchtern und Vintage-Möbeln gestaltet.

Weil der 51-jährige Düsseldorfer aber nicht nur ein bekennender Frankophiler mit Hang zum Savoir-vivre ist, sondern in seinem ersten Leben erfolgreicher Amateur-Radsportler war, steht inzwischen sein roter Renault R4, Baujahr 1962, mit den Aufklebern "Tour de France 2017" weithin sichtbar oben auf dem Hügel. Nachts wird das Fahrzeug sogar illuminiert. Denn jeder, der auf der Landstraße unterwegs ist, soll es sehen: Hier oben im Drei-Städte-Eck zwischen Düsseldorf, Mettmann und Erkrath läuft im Juli 2017 - nach dem Grand Départ in der Innenstadt mit einem 13 Kilometer langen Einzelzeitfahren - am Gut Knittkuhle vorbei die zweite Etappe der Frankreich-Rundfahrt mit der ersten Bergwertung am Grafenberg.

"Das kann doch kein Zufall sein", freut sich Helge Wolf, der beim Gedanken an das große internationale Sportereignis mit Millionen Zuschauern in aller Welt jetzt schon Gänsehaut bekommt. Bereits als Kind hat er mit seinem Vater (der steigt mit seinen 84 Jahren heute noch täglich aufs Rennrad) viele Male am Straßenrand die Tour verfolgt und nun soll sie im kommenden Jahr vor seiner eigenen Haustür stattfinden.

"Unglaublich, das hätte ich nicht zu träumen gewagt. Das wird ein großes Fest", verspricht der Radsport-Fan, der als kleiner Junge mit fünf Jahren bereits seine ersten Rennen gefahren ist, später pro Jahr 30.000 Kilometer auf zwei Rädern unterwegs war und es in den 80er Jahren bis zum Nationalfahrer gebracht hat. Zig Ideen schwirren bereits in seinem Kopf für das Großereignis im kommenden Jahr umher: "Wir werden eine Bar aufbauen, eine französische Band wird spielen, auf der Wiese wird getanzt, es gibt französische Küche mit Crêpe und Baguette - alles nach dem Motto ,Vive la France'."

Wolf, der Mann mit vielen Eigenschaften - er war in der Vergangengenheit auch mal Bauunternehmer - will jedenfalls seinen Teil dazu beitragen, dass Düsseldorf in aller Welt bekannt wird. Als erstes Zeichen und als Hommage an die Stadt sendet bis zum Start der Tour de France 2017 sein altes Schätzchen, der Renault R4, eindeutige Signale.

(dh)
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