Fürst Albert von Monaco besucht die "Boot" Ein Fürst mit Visionen von einer besseren Welt

Düsseldorf · Nachdem Fürst Albert von Monaco seinen jüngsten Düsseldorf-Besuch fulminant und charmant bei der Blue Motion Night auf der Boot gestartet hatte, ging es Dienstag dann direkt nach dem Frühstück mit einem straffen Programm weiter für ihn.

Fürst Albert schaut sich die Segelschule an
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Foto: Endermann, Andreas

Beim Deutschen Meeressymposium auf der Wassersportmesse sprach der Monegasse über unser aller Verantwortung für das, was auf der Welt und auch in den Ozeanen passiert — Frank Schweikert, der Vorsitzende der Deutschen Meeresstiftung, hatte zuvor interessante, aber auch erschreckende Fakten zur Verschmutzung der Weltmeere geliefert. Leise sprach Albert Grimaldi, die trockene Luft oder eine aufkeimende Erkältung machten ihm offenbar zu schaffen.

Häufig räusperte er sich während seiner kurzen Rede, die er schließlich in gepflegtem Deutsch beendete. "Das Meer ist alles", zitierte er den visionären Schriftsteller Jules Verne. Beim Gang über die Messe willigte er dann dem einen oder anderen Selfie mit Besuchern ein, was seine Security in permanente Alarmstellung versetzte. Besonders war für Albert Grimaldi persönlich war sicher der Fototermin vor dem Anker auf dem Messegelände, den 1994 sein Vater, Fürst Rainier, gestiftet hatte. Vielleicht war es auch das Jahr, als Alberts Sympathie für die Landeshauptstadt entflammte.

Er und sein Vater trugen sich seinerzeit in das Goldene Buch der Stadt ein. Da war längst über alle Boulevard-Blätter hinaus bekannt, dass er ein begeisterter Sportfan ist. Als Bob-Fahrer trat er bei Olympia an. Der Wassersport tut es ihm immer noch an, und auch die Tour de France ist sein Steckenpferd. Daher nutzte Oberbürgermeister Thomas Geisel auch Grimaldis Erscheinen in Düsseldorf, um ihm ein fesches Trikot zu überreichen und ihm eine gewisse Halb-Zusage zu entlocken. Mit den Worten, er werde sich bemühen, zu kommen, dürfen sich Geisel und alle restlichen Fahrrad-Fanatiker nun Hoffnungen machen, dass Albert im Sommer zum Grand Départ, dem Start der Tour de France, nach Düsseldorf kommt — nachdem er hier erneut betonte, wie fasziniert er vom selbigen 2009 in Monaco gewesen sei.

Die beiden Männer kamen sich auch persönlich näher, als Geisel im Breidenbacher Hof aufschlug. Ein Hauptthema waren die Zwillinge von Fürst Albert und Thomas Geisel, und sie plauschten über ihre ganz normalen Erfahrungen als Zwillingspapa. Sicher trug das zur Festigung ihrer Bekanntschaft bei — die beiden lernten sich bereits im vergangenen Jahr in der Normandie zum Auftakt der Tour de France kennen. Allgemeines Fazit: Der Fürst gibt sich trotz einer allgemeinen Hysterie, die er auslöst, angenehm höflich,bodenständig und interessiert. "Er ist völlig normal", sagte Silke Krüger von der Segelschule Unterbacher See, die das große Glück hatte, ein paar Sekunden in Alberts blaue Augen schauen zu können, als er ein bisschen Small Talk mit ihr machte.

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