Gastroszene Die nächste Generation am Herd

Düsseldorf · Händeringend suchen Gastronomen nach Personal. Glücklich, der, der seinen Nachwuchs in der eigenen Familie hat: Zum Beispiel bei der Familie Askitis. Sohn Antonios hat schon früh Blut geleckt im griechischen Restaurant seines Vaters Basile an der Herderstraße. Nur ist er nicht Koch geworden, sondern hat Betriebswirtschaft studiert und eine Ausbildung zum Sommelier gemacht. Heute leitet er erfolgreich das D'Vine an der Lorettostraße. Kein Grieche, sondern ein Lokal mit moderner Küche.

 Robert Hülsmann: einst Sternekoch und Gründer von Robert's Bistro

Robert Hülsmann: einst Sternekoch und Gründer von Robert's Bistro

Foto: Bretz Andreas

Händeringend suchen Gastronomen nach Personal. Glücklich, der, der seinen Nachwuchs in der eigenen Familie hat: Zum Beispiel bei der Familie Askitis. Sohn Antonios hat schon früh Blut geleckt im griechischen Restaurant seines Vaters Basile an der Herderstraße. Nur ist er nicht Koch geworden, sondern hat Betriebswirtschaft studiert und eine Ausbildung zum Sommelier gemacht. Heute leitet er erfolgreich das D'Vine an der Lorettostraße. Kein Grieche, sondern ein Lokal mit moderner Küche.

Seiner Tochter zu Liebe kam Robert Hülsmann aus seinem Ruhedomizil in den Ardennen zurück, um Jenny nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau im Düsseldorfer Parkhotel bei ihrer Selbstständigkeit unter die Arme zu greifen. Dabei hat die Tochter in der Brasserie Hülsmann in Oberkassel das Konzept ihres Vaters, das sie sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat, übernommen: perfekter Service, keine Reservierung, akzeptable Preise und die Küche bodenständig-französisch. Dafür sorgt der Vater, der auch noch heute ab und an am Herd steht.

 Jenny Hülsmann ist Chefin der Brasserie in Oberkassel.

Jenny Hülsmann ist Chefin der Brasserie in Oberkassel.

Foto: Endermann Andreas

Im Cigne Noir, also Schwarzen Schwan, in Paderborn hat Sternekoch Holger Berens seine Lehre absolviert - bei seinem Vater Hans-Dieter, der das Restaurant im Hotel zur Mühle leitete. Vater und Sohn zog es gemeinsam aus dem drögen Westfalen ins Rheinland. Das An'ne Bell in Golzheim führten sie gemeinsam, bis der Vater aus gesundheitlichen Gründen kürzer trat. Da zog Holger Berens in den Hafen - seit zehn Jahren sogar mit Michelin Stern. Im Berens am Kai lernte Marcel Schiefer seine spätere Frau Anne Schorn kennen. Zwar kommt der ehemals jüngste Sternekoch Deutschlands nicht aus einer Gastonomenfamilie, dafür heiratete er in eine ein. Das Paar übernahm das Restaurant Schorn von Annes Vater Franz-Josef in Bilk an der Martinstraße, wo Anne Schorn groß geworden ist. Den Stern gab Schiefer Ende des vergangenen Jahres zurück und betreibt nun das Bruderhaus in Hamm.

Seine Ausbildung machte Schiefer in Kaiserswerth bei Jean-Claude Bourgueil. Dort stand Alexandre Bourgueil schon als Zehnjähriger in der Küche und half seinem Vater. Ein Koch aus Leidenschaft. Das ist Alexandre auch in seinem kürzlich eröffneten Restaurant Bistro Fatal in Flingern, das er mit seiner Frau Sarah führt. Die hat er übrigens während der gemeinsamen Kochlehre bei seinem Vater kennengelernt. Damit nicht genug: Mutter Janine, Restaurantchefin im Kaiserswerther Schiffchen, als sie noch mit dem Maître verheiratet war, ist im Restaurant ihres Sohnes für die Desserts verantwortlich.

Schon in der dritten Generation gibt es bei den Saittas Gastronomen: Während Gründer Salvatore mit italienischen Lebensmitteln und kleinen Pasta-Gerichten begann, haben sich drei der vier Söhne, Giuseppe, Michelangelo und Gaspare, mit ihren eigenen Läden selbstständig gemacht. Und Michelangelos Sohn Davide, seines Zeichens Sommelier, leitet seit zwei Jahren das Prinzinger in Oberkassel, während Gaspares Sohn Mario, übrigens der einzige ausgebildete Koch in der Familie, vor vier Wochen das Restaurant G. Saitta an der Heinrichstraße eröffnete. Birgit Wanninger

(RP)
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