Deutsche Meisterschaft Der Duden ist die Bibel der Scrabble-Spieler

Düsseldorf · Auch die besten Scrabble-Spieler sind sich nicht zu schade, mal ein "Ei" (zwei Punkte) oder "Öl" (immerhin 20) zu legen. Mehr Punkte gibt's natürlich für Wörter wie "Zerrung" (77) oder "Asiaten" (74). Dann brandet beim Finale der Deutschen Meisterschaft im Aristoteles-Saal des Hilton Hotels auch mal richtiger Jubel auf.

 Der neue Deutsche Scrabble-Meister Stefan Merx (l.) vor dem entscheidenden Final-Duell gegen seinen Kontrahenten Theo Kardel

Der neue Deutsche Scrabble-Meister Stefan Merx (l.) vor dem entscheidenden Final-Duell gegen seinen Kontrahenten Theo Kardel

Foto: Marc Ingel

Vier Tage lang spielten die 67 besten deutschsprachigen Scrabble-Spieler ihren Meister aus. Aus Berlin, München oder Hamburg, aber auch aus der Schweiz und Österreich kamen sie dafür über Pfingsten nach Düsseldorf. Nach für jeden 20 Vorrundenpartien stand fest: Das diesjährige Finale wird zu einem NRW-Duell. Theo Kardel aus Hamborn forderte Stefan Merx aus Düren heraus. Merx gewann das erste von zwei festgesetzten Endspielen mit mehr als 100 Punkten Vorsprung, kam im zweiten gegen seinen Kontrahenten aber mächtig ins Schwimmen. Doch 88 Punkte Vorsprung waren in der Addition für Kardel am Ende zu wenig, die 500 Euro Siegprämie strich Merx ein. Dietmar Schönhoff, Lokalmatador und Ausrichter des Turniers, konnte sich mit einer ausgeglichenen Bilanz von zehn Siegen und zehn Niederlagen den Kampf um die Scrabble-Krone, der für das Publikum auf eine Leinwand übertragen wurde, gestern in Ruhe als Zuschauer ansehen. Nein, er gehe nicht jeden Abend mit dem Duden ins Bett, "aber eine vernünftige Vorbereitung auf so ein Turnier ist schon Grundvoraussetzung, um mithalten zu können". Dass gute Scrabble-Spieler für jedes Problem eine Lösung finden, liege auch daran, dass zum Beispiel erlaubt sei, gebeugte Verben zu legen, sagt Sebastian Herzog, Präsident von Scrabble Deutschland. Die wirklich guten Spieler spielten nahezu täglich online, "ein Glücksfall ist es natürlich, wenn man einen Partner hat, der diese Leidenschaft teilt", sagt Herzog. Deutschland sei im Scrabble noch Entwicklungsland: "Bei der WM, natürlich in Englisch, erhält der Sieger 25.000 Dollar."

(arc)
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