Peter Schnug Das Schnäppchen des Monroe-Sammlers

Düsseldorf · Es ist nicht so, dass Peter Schnug wenige Andenken an die Schauspielerin Marilyn Monroe besitzen würde. Rund 80.000 Memorabilia umfasst die Sammlung des Düsseldorfers. Doch als er kürzlich eine E-Mail mit dem Hinweis auf eine Versteigerung eines High-School-Jahrbuchs aus dem Jahr 1942 bekam, wurde er neugierig.

 Peter Schnug zeigt auf den Eintrag von Marilyn Monroe in dem High-School-Jahrbuch, das er für rund 2300 Euro ersteigert hat.

Peter Schnug zeigt auf den Eintrag von Marilyn Monroe in dem High-School-Jahrbuch, das er für rund 2300 Euro ersteigert hat.

Foto: Andreas Bretz

Es ist nicht so, dass Peter Schnug wenige Andenken an die Schauspielerin Marilyn Monroe besitzen würde. Rund 80.000 Memorabilia umfasst die Sammlung des Düsseldorfers. Doch als er kürzlich eine E-Mail mit dem Hinweis auf eine Versteigerung eines High-School-Jahrbuchs aus dem Jahr 1942 bekam, wurde er neugierig.

Der 53-Jährige meldete sich bei dem Online-Auktionshaus Catawiki an, gab seine Gebote ab und wunderte sich. Kaum jemand wollte auf das knapp DIN-A3 große Buch bieten. Für 2302 Euro inklusive Gebühren ging das Jahrbuch in seinen Besitz über. Als es bei ihm ankam, entdeckte Schnug, dass sich die Investition gelohnt hatte.

Denn Marilyn Monroe, die damals noch Norma Jeane Baker hieß, hatte in dem Heft einen Eintrag hinterlassen. Und das macht aus einem Andenken mit Nostalgie-Wert ein international begehrtes Sammlerobjekt. "Wenn man das Buch in Hollywood anbieten würde, würde man mindestens 35.000 US-Dollar erzielen", sagt Schnug. Dass niemandem die Aufzeichnung der späteren Film-Diva aufgefallen war, dürfte an der Handschrift gelegen haben, die nur für Experten zu erkennen ist.

Zudem hatte die Schülerin mit einem anderen Namen unterschrieben. Statt Norman Jeane hatte sie mit Jeane Norman unterzeichnet. Nach der Einschätzung des Sammlers geht dies darauf zurück, dass der Teenager mit sich unzufrieden war. Der Jahrbuch-Eintrag, kaum größer als ein Einkaufszettel, mutet bescheiden an: "I'll not try to be original so I'll just sign my name" ("Ich will nicht versuchen, originell zu sein, deshalb werde ich einfach mit meinem Namen unterschreiben").

Marilyn Monroe: Schrank voller Sammlerstücke
7 Bilder

Marilyn Monroe: Schrank voller Sammlerstücke

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Zwischen dem Schnäppchen aus dem Jahr 2015 und dem ersten von 80.000 Marilyn-Monroe-Exponaten liegen 42 Jahre. Als Elfjähriger hatte Schnug ein Bild der Film-Diva in der "Bravo" entdeckt und war schlagartig Fan. Von Mitschülern sei er damals ausgelacht worden, doch das bremste sein Interesse nicht. Seinen ersten Coup landete er 1974. Damals fragte Schnug, der in Solingen aufgewachsen ist, im dortigen Mühlenhof-Kino nach, ob es nicht noch alte Filmplakate gebe, die er haben könne. Schnug bekam mehrere geschenkt, darunter auch das deutsche Filmplakat zum Marilyn-Monroe-Film "Das verflixte 7. Jahr" (Original: "The Seven Year Itch") und "Der blaue Engel" (in dem nicht Monroe, sondern Marlene Dietrich mitspielt). Er sammle nicht wegen des finanziellen Anreizes, doch manchmal trenne er sich von Stücken.

Das "Blauer Engel"-Plakat verkaufte er vor zehn Jahren für einen fünfstelligen Betrag. Einige andere begehrte Stücke dürften in der Sammlung von Schnug schlummern. Er schätzt den Wert all seiner Objekte auf 2,5 bis drei Millionen Euro. Dass es Menschen gibt, die durchaus bereit sind mehrere zehntausend oder gar hundertausend Euro in Andenken an einen Filmstar investieren, zeigt das Beispiel aus dem Jahr 2011. Damals ersteigerte jemand das Kleid, das in "Das verflixte 7. Jahr" hochgeweht wurde - für 3,9 Millionen Euro.

(RP)
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