Karneval Das Literarische Comitee lud zum Duell in der Bütt

Düsseldorf · Der Nachwuchs für die Bütt stand an diesem Abend im Savoy im Mittelpunkt: Das "Literarische Comitee" des CC hatte geladen. Es wollte sichten, was an jecken Rednern, gern auch aus der Comedy-Szene, auf dem Markt ist. Eine ganze Menge, wie sich herausstellte. Die Karnevalspräsidenten freuten sich über Routiniers im Narrenzirkus ebenso wie über neue Gesichter, die es möglicherweise zu engagieren lohnt.

 Brian O'Gott zeigte auf der Bühne Einkaufstüten.

Brian O'Gott zeigte auf der Bühne Einkaufstüten.

Foto: A. Endermann

Den Eisbrecher machte Anette Esser als wohlgepolsterte Putzfrau "Achnes Kasulke". Sie steht schon seit Jahren auf der Bühne. Ihre knallharten "Verzällchens", in deren Mittelpunkt stets ihr "Supermann" Erwin steht, waren fast alle neu. Kostprobe: "Ich habe ihm erzählt, dass meine Freundin einen Knoten in der Brust hat. Darauf er: "Wer macht denn so was?"

Und noch eine Frau in der "Bütt" mit derbem Angriff auf die Lachmuskeln: Helga Raspel, die auf unnachahmlich trocken-norddeutsche Art ihren sonderbaren Büroalltag als Vorstandssekretärin "am Rande des Kopierers" schilderte. Zunächst machte sie allen klar, was man ohnehin sah, aber keiner wirklich wissen wollte: "Mein Hobby sind sichtundurchlässige Blusen." Dann sinnierte sie darüber, dass viele ihrer Kollegen entlassen wurden. Jetzt müsse sie aufpassen, dass sie sich nicht selbst sexuell belästige.

"Mein Gott, der heißt doch nicht wirklich so", meinte einer im Publikum, als sich ein Mann aus Kassel, der "Hauptstadt des deutschen Humors", vorstellte: "Brian O'Gott!" Vielleicht habe er ja doch noch einen bürgerlichen Namen, raunte es durchs Publikum. Einkaufstüten vieler Marken sind der rote Faden für seine sprachwitzigen Bemerkungen. Der Kracher war der Amerikaner John Doyle, ein ehemaliger Journalist aus New York mit seinen witzigen Geschichten über deutsche Eigentümlichkeiten: "Don't worry be German". Wie lässt sich "du kannst mich kreuzweise" korrekt ins Amerikanische übersetzen?

Insgesamt 13 Künstler traten für das Comitee ins Rampenlicht und sorgten nach Meinung des Vorsitzenden Oliver Decker für "schöne Überraschungen".

(wber)
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