Gastronomie Bringt TV-Show Restaurants Unglück?

Düsseldorf · Wenn Sie vorhaben, mal im "D-Town" in der Altstadt zu essen, dann sollten Sie das vielleicht relativ schnell tun. Oder auch in "Küppers Bierstuben" in Heerdt, oder im "Ratatouille".

 Im Steakhaus Porters im Medienhafen wurden den Besuchern die teils beeindruckenden Fleischstücke gerne vor der Bestellung präsentiert. Inzwischen ist es geschlossen.

Im Steakhaus Porters im Medienhafen wurden den Besuchern die teils beeindruckenden Fleischstücke gerne vor der Bestellung präsentiert. Inzwischen ist es geschlossen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Denn gegen die genannten Lokale ist unseres Wissens zwar eigentlich nichts auszusetzen - aber sie sind im Februar in der Fernsehsendung "Mein Lokal - Dein Lokal" beim Sender Kabel1 zu sehen, in der sich fünf Gastronomen aus einer Stadt gegenseitig in ihren Restaurants besuchen und bewerten. Und die Teilnahme an der Sendung hat sich - zumindest in der Vergangenheit - nicht immer als Segen erwiesen. Wer abergläubisch ist, könnte da durchaus auf komische Gedanken kommen.

So wird für das "Schumacher im Tönnchen" an der Wetterstraße, das im August 2014 in der Sendung zu sehen war, im Internet ein neuer Pächter gesucht. Das Edel-Steakhaus "Porters" von Maiki Omarchel (der nicht zuletzt durch seinen markanten Hut bekannt wurde) im Hafen musste Insolvenz anmelden. "Saschas Rotisserie" hat seit Monaten geschlossen, hält sich aber eine Wiedereröffnung immerhin offen. Besonders kurios: Das italienische Restaurant "Toni Maccheroni" von Antonio Impagnatiello an der Fichtenstraße hatte sogar schon den Betrieb eingestellt, als die entsprechende Sendung zu sehen war.

Man sollte als Gastronom also zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein haben, wenn man sich als Teilnehmer in die Sendung begibt. Freilich: Es kann ja auch alles ein Zufall sein - denn natürlich sind auch einige Teilnehmer nach wie vor erfolgreich dabei, darunter bekannte Namen wie die "Zicke" in der Altstadt oder das "Alte Fischerhaus" in Urdenbach. Und ohnehin herrscht momentan in der Gastronomieszene der Landeshauptstadt eine recht rege Fluktuation, wie Experte Markus Eirund erklärt. "Der Markt ist offensichtlich total gesättigt", sagt er. Neue Lokale hätten es schwer, aber auch für die Alteingesessenen laufe es nicht überall rund. "In Düsseldorf funktionieren nur einige wenige Konzepte gut und langfristig." Richtig gute Chancen sieht er bei den Neueröffnungen momentan eigentlich nur für die modernen Konzepte der Systemgastronomie und für so manchen Edel-Imbiss, bei dem der Kunde oftmals direkt an der Theke ordert. Und eben diese sind häufig ja auch nicht in der Sendung dabei, die meist eine bunte Mischung verschiedener Konzepte anbieten will und dabei auch gerne möglichst originelle Gastronomen in den Blickpunkt rückt.

Man darf also gespannt sein, wie sich die Restaurants der anstehenden Sendungen behaupten. Dabei sind: "D-Town" (1. Februar), "Küppers Bierstuben" (2. Februar), "Ratatouille" (3. Februar), "L'arte in Cucina" (4. Februar) und zum Abschluss am 5. Februar das "Quartier Bohème" von Christian Erdmann in der Altstadt. Nicole Lange

(RP)
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