Gastronomie Abendessen ohne Strom

Düsseldorf · Sanfte Akkordeonmusik tönt durch die Tür, Kerzenschein taucht den Gastraum der Löffelbar in sanftes Licht. Ein Pärchen will das Restaurant betreten, entdeckt aber das Schild "Genuss ohne Strom - Geschlossene Gesellschaft". "Da würde ich jetzt auch gerne drin sitzen", sagt die junge Frau.

 Julia Aurich (l.) und Chiara Hügen genossen ihr Abendessen bei schummrigem Kerzenschein in der Löffelbar.

Julia Aurich (l.) und Chiara Hügen genossen ihr Abendessen bei schummrigem Kerzenschein in der Löffelbar.

Foto: Anne Orthen

Hatten im vergangenen Jahr noch Gäste spontan die Möglichkeit, an dem besonderen Abend teilzunehmen, war diesmal die Löffelbar ausgebucht. Viel anders sah es auch nicht bei den weiteren elf Restaurants aus, die sich der Aufgabe, ihre Gäste ohne Strom zu beköstigen, auf verschiedene Arten stellten.

In der Löffelbar konnten die Gäste ein Fleisch- oder Käsefondue bestellen und nebenher die Design-Geschichte des Fondue-Topfs bewundern: Vertreten waren Töpfe aus allen Epochen, vom bahama-beigen Modell mit Blümchenaufdruck aus den 1970er Jahren bis zum eckigen Designerentwurf. Zusammengetragen wurde die Sammlung von Ralph Garden und Olaf Busch, den Betreibern der Löffelbar.

"Wir machen mit, um im Gespräch zu bleiben und den Gästen etwas Außergewöhnliches zu bieten", sagt Garden. Bei den beiden 21-jährigen Düsseldorferinnen Julia Aurich und Chiara Hügen ist das gelungen. "Das ist eine ganz andere Art zu essen", sagt Hügen. Auch die Akkordeonmusik von Wolf Raskin kam bei den jungen Frauen gut an. Stilecht haben die beiden für diesen Abend sogar ihre Handys tief in ihren Taschen verbannt.

Ganz so konsequent wie die Gäste dürfen die Gastronomen das Konzept "ohne Strom" nicht an allen Stellen umsetzen. "Wir haben überall die Sicherung herausgedreht, wo das möglich war, aber der Betrieb von Lüftungen etwa ist uns gesetzlich vorgeschrieben", erklärt Garden. Im Gastraum reichten aber weit mehr als 100 Kerzen für ausreichend Beleuchtung.

(brab)
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