Einkaufen 40 Kö-Läden zeigen exklusive Einzelstücke

Düsseldorf · Sie ist nicht nur traumhaft schön, kunstvoll, aufwendig und atemberaubend, sondern sie ist einmalig - die Robe namens Opéra. Das Ensemble mit angeschnittener Schleppe ist handgefertigt aus 18 Metern feinstem, glänzendem, fuchsiafarbenem Seidenmikado-Stoff, 2680 Kristallperlen und 1900 Seidenblüten.

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In 225 Stunden Handarbeit haben die Schneiderinnen, Näherinnen, Stickereien und all die anderen Helfer im Pio O'kan Couture Atelier an der Königsallee das Modell gefertigt. Über den Preis schweigt sich Chefin Helga Grünwaldt-Okan aus und meint: "Diskretion ist in unserem Geschäft Ehrensache." Doch wer Ahnung von Couture-Mode hat, weiß, dass schnell ein Sümmchen im hohen fünfstelligen Bereich zusammenkommt. Dafür erhält die Kundin immerhin ein Unikat.

Vor 40 Jahren hat sich die Schneidermeisterin aus Warburg an der Kö selbstständig gemacht. Inzwischen ist sie international mit ihrer Mode erfolgreich und beschäftigt mehr als 20 Mitarbeiter. Zum ersten Mal öffnet Helga Grünwaldt-Okan nun ihren Salon: Zur Premiere der "Promenade für ein außergewöhnliches Objekt" am 29. Oktober wird die Schneiderkunst demonstriert und das üppig bestickte Modell "Opéra" präsentiert.

Mit von der Partie sind knapp 40 weitere Boutiquen und exklusive Shops wie Dior, Cartier, Bulgari oder Jimmy Choo und laden exklusiv ihre Kunden erstmalig zu einem solch besonderen Abend ein - nach dem Vorbild in Paris. Denn dort präsentiert bei der alle zwei Jahre veranstalteten Promenade beispielsweise Louis Vuitton alte Koffer oder Chanel die Replik eines Vogelkäfigs, den Mademoiselle Coco einst so mochte. Und weil die beiden Luxusmeilen - die Kö am Rhein und die Avenue Montaigne an der Seine - beste Freundinnen sind und ja vor einiger Zeit eine Partnerschaft eingegangen sind, wird nun in Düsseldorf die Jumelage (auf Deutsch: Partnerschaft) gefeiert.

Auf Initiative der beiden Mode-Ladies Renate Voos-Frönicke und Monika Gottlieb sowie Frank Schnitzler rollen die Teilnehmer auf der Kö nicht nur den roten Teppich aus, sondern lassen sich einige Überraschungen einfallen. Es werden Unikate und Vintage-Objekte zu sehen sein - vom limitierten Edel-Füllfederfalter über maßgefertigte Schuhe bis zum "Juwel des Maharadscha", ein kostbarer Teppich aus dem indischen Reich des 19. Jahrhunderts. "Der Kunde kommt, wenn er etwas erleben kann", weiß Frank Schnitzler, der seit Jahrzehnten die Kö wie kaum ein anderer kennt. Peter Wienen als Sprecher der Interessengemeinschaft Kö betont, dass "den Konsumenten auf einem Kilometer das geboten wird, was sie online nicht kaufen, sondern nur live erleben können."

Während die "Promenade für ein außergewöhnliches Objekt" am Donnerstag ausschließlich für geladene Gäste ist, kann dann am Freitag und Samstag jeder die Schaustücke bewundern. So wird bei Christian Dior Couture die Arbeit der in New York lebenden Schweizer Künstlerin Olympia Scarry zu sehen sein. Sie hat die berühmte Handtasche "Lady Dior", die einst 1995 als Geschenk an Lady Diana überreicht wurde und seitdem weltweit zu einem der erfolgreichsten Accessoires avanciert ist, in ein Kunstwerk verwandelt. Bei Wirschke werden in Kooperation mit Santoni Schuhe und Taschen "Made in Italy" vorgeführt und in aufwendiger Handarbeit wird eines der Exemplare gefärbt und bemalt.

Auch für 2016 sind spezielle Aktionen geplant. Denn die Königsallee und die Avenue Montaigne sind erste Adressen, wenn es um Luxusshopping in Europa geht - und geografisch sind sie nur rund 500 Kilometer voneinander entfernt. Viele französische Nobelmarken haben eine Niederlassung auf der Avenue Montaigne und auf der zwei Jahre älteren Königsallee. Was liegt also näher, als sich zu verbünden?

Während am Rhein die Interessengemeinschaft Königsallee unter dem Vorsitz von Peter Wienen die Händler vertritt, gibt es in Frankreichs Metropole das Comité Avenue Montaigne mit Präsident Jean-Claude Cathalan an der Spitze. Nachdem einige Jahre der Kontakt eher locker war, schlossen die Düsseldorfer 2014 ganz offiziell einen Pakt mit den Pariser Kollegen, die erfolgreich Imagepflege und Eventmanagement für die Avenue Montaigne mit all ihren Luxuslabels betreiben. "Unser Ziel ist es, mit modernen Marketingstrategien und hochkarätigen Veranstaltungen die Kö noch mehr aufzuwerten und den Luxus zu betonen", so die Drahtzieher hinter den Kulissen.

Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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