Düsseldorf Stadt will Gebäude neben dem Carschhaus verkaufen

Düsseldorf · Bezirksverwaltungstelle zieht an die Ratinger Straße, Standorte für Gleichstellungsbüro und Theater FFT sind noch offen.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und seine Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP machen ernst mit ihrer Ankündigung, möglichst viele städtische Immobilien zu verkaufen: Nach dem früheren Hauptamt an der Hafenstraße (bereits verkauft) soll bald ein weiteres, zentral gelegenes Objekt auf den Markt kommen: das Gebäude an der Kasernenstraße 6 direkt neben dem Wilhelm-Marx-Haus und dem Carschhaus. Das wurde auf Anfrage der CDU in der Bezirksvertretung (BV) 1 deutlich. Vize-Bezirksbürgermeisterin Sabine Schmidt wollte wissen, weshalb die Verwaltungsstelle der BV 1 in neue Räume an der Ratinger Straße zieht.

Deren Leiterin, Eliane Vogt, las die Antwort der Stadtspitze vor: "Der Standort wird aus wirtschaftlichen Gründen langfristig aufgegeben." Vor allem die Bausubstanz des 1982 errichteten Gebäudes lässt demnach zu wünschen übrig. Für eine zeitgemäße Energieversorgung wäre eine - zu teure - Sanierung nötig, auch die Räume müssten modernisiert werden, die technische Ausstattung wie der Aufzug ebenfalls. Das Gebäude an der Ratinger Straße (darin befinden sich auch Henkel-Saal und Quartier Boheme) sei hingegen 2009 errichtet, moderner, auch zugänglicher, weil sich die neuen Räume der Bezirksverwaltungsstelle dann im zweiten und nicht mehr im vierten Stock befinden. Der Mietpreis soll Informationen unserer Redaktion zufolge bei 14 Euro pro Quadratmeter und damit einen Euro unter dem dort üblichen Marktpreis liegen.

Außerdem, so Vogt, könne die Stadt ihrem im Konzept 2020 für eine effizientere Verwaltung formulierte Ziel näherkommen, städtische Behörden an drei Standorten zu konzentrieren. Der Komplex an der Ratinger Straße, der im Besitz der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) ist, soll offenbar einer davon sein. Dort soll auch die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch mit ihrem Büro hinziehen. Völlig offen ist noch, was aus den anderen Mietern an der Kasernenstraße werden soll, darunter das Gleichstellungsbüro, ein Zentrum plus und das Forum Freies Theater.

"Das ist ein Verscherbeln zu Lasten der Bürger, weil ein gutes Dienstleistungsangebot entfällt", sagt Sabine Schmidt. Der Standort an der Ratinger Straße sei mit Bussen und Bahnen deutlich schlechter erreichbar. Im Fachausschuss fragt sie am Dienstag nach der Zukunft des Gleichstellungsbüros.

(dr)
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