Düsseldorf Stadt sucht Pflegefamilien für Flüchtlingskinder

Düsseldorf · Derzeit betreut das Jugendamt 390 junge Flüchtlinge.

Kindern in Not einen familiären Rückhalt zu geben ist das Ziel einer neuen Kampagne des Jugendamtes. Bis zum 10. Januar sind im Stadtgebiet 32 Werbetafeln mit den Fotos von drei Kindern zu sehen. "Wir suchen Euch!", steht darauf. "Gesucht: 20 Familien, offenherzig und tolerant."

Die Stadt will damit insbesondere auch Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge finden. Denn die Zahl der jungen Flüchtlinge, die nach Düsseldorf kommen, steigt weiter. Derzeit kümmert sich das Jugendamt um 390 junge Flüchtlinge (Stand 15. Dezember 2015). Der Altersdurchschnitt dieser Kinder und Jugendlichen sinkt, so dass immer jüngere Kinder und Jugendliche vom Jugendamt betreut werden müssen. Ebenso gibt es viele Kinder, die sich in Krisen- oder Notsituationen befinden und für die ihre Eltern nicht sorgen können.

Sozialdezernent Burkhard Hintzsche: "Vor eineinhalb Jahren haben wir schon einmal in einer breiten Kampagne um Pflegefamilien geworben. Dadurch haben wir drei neue Bereitschaftspflegefamilien gewonnen. Von der angestrebten Zahl von 20 neuen Pflegefamilien sind wir aber noch weit entfernt." Es gebe bisher in Düsseldorf zu wenige sogenannter Bereitschaftpflegefamilien, also solche Familien, die bereit sind, vorübergehend Kinder bei sich aufzunehmen.

Das Jugendamt prüft in jedem Einzelfall, welche Betreuung für die Kinder und Jugendlichen die beste ist. Das kann eine Wohngruppe sein, häufig ergibt sich aber, dass die Betroffenen am besten in einer Familie betreut würden. Da es jedoch zu wenige Pflegefamilien gibt, konnten bislang nur vereinzelt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in geeignete Pflegefamilien vermittelt werden. Geeignet seien insbesondere auch Familien mit einem Migrationshintergrund.

Paare, Einzelpersonen oder Lebensgemeinschaften mit Kindern und ohne Kind können bedürftige Kinder bei sich aufnehmen. Interessenten werden durch die Fachberatung des Jugendamtes qualifiziert und begleitet. Die Anforderungen an betreuende Personen sollten am besten individuell abgeklärt werden. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 89-96467. Zum Thema Bereitschaftpflegefamilien können sich Interessenten unter fbb@duesseldorf.de und zum Thema Gastfamilien für Flüchtlingskinder unter andreas.sahnen@duesseldorf.de melden.

(RP)
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