Düsseldorf-Süd Stadt stellt Pläne am 21. April vor

Düsseldorf-Süd · Eine Sondersitzung wurde auf Freitag geschoben. Dort soll die Politik grünes Licht für den Ankauf von sechs Wohnmodulanlagen für Flüchtlinge geben. Zwei sollen nach Wersten. Koch sagt Holthausenern ihre Mehrzweckhalle zu.

Die Sondersitzung, in der die Politik der Stadt grünes Licht geben soll für den Ankauf von sechs Wohnmodulanlagen im Gegenwert von 69 Millionen Euro für die Unterbringung von 2062 Flüchtlingen, ist auf den Freitag geschoben worden. Zwei der sechs Standorte, auf denen die Wohnanlagen aufgestellt werden sollen, befinden sich in Wersten: einer auf dem früheren Gelände der Verkehrsschule an der Lützenkircher Straße mit Platz für 160 Menschen, der andere an der Ickerswarder Straße/Ecke Münchener Straße mit Platz für bis zu 500 Menschen. Mit diesen sechs neuen Einheiten will die Stadt auch verhindern, dass sie ab Sommer wieder Turnhallen in Beschlag nehmen muss. Ähnlich große Anlagen sollen in Lichtenbroich In der Nießdonk (496 Plätze) und in Lörick an der Oberlöricker Straße (450 Plätze) entstehen.

Per Dringlichkeitsantrag der CDU hatte die Bezirksvertretung 9 bei zwei Stimm-Enthaltungen von FDP und einmal SPD in ihrer Sitzung am Freitag die Stadt gebeten, die Planungen für die Unterkunft an der Ickerswarder Straße auf 300 Plätze zu reduzieren. Die Verwaltung will den Bürgern die Pläne in einer Informationsveranstaltung am 21. April, 19 Uhr, in der Aula der Theodor-Heuss-Schule vorstellen.

Im RP-Gespräch bezog die städtische Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch schon jetzt Stellung zu den Plänen zur Flüchtlingsunterbringung im Stadt-Süden. Sie sagte, dass aus ihrer Sicht eine Wohnmodulanlage für bis 500 Flüchtlingen, wie sie an der Ickerswarder Straße entstehen soll, unproblematischer sei als beispielsweise die Traglufthalle an der Koblenzer Straße, in der rund 300 Menschen ohne jede Möglichkeit von Privatsphäre lebten.

Koch sagte im Gespräch mit unserer Redaktion aber auch zu, dass die Stadt nachbessern werde, wenn sich herausstellen würde, dass die Einheit mit 500 Menschen zu groß geraten sei: "In solch einem Fall würden wir ein Wohnmodul wegnehmen." Das Werstener SPD-Ratsmitglied Cornelia Mohrs ist davon überzeugt, dass es so weit nicht kommen wird: "In Wersten stehen ganz viele ehrenamtliche Helfer schon seit Monaten in den Startlöchern. Ich denke, da wird es sehr viel Hilfsbereitschaft geben." Bei einem ersten Treffen von potenziellen Helfern auf Einladung der Don-Bosco-Stiftung "Mit Herz und Hand für Wersten" seien über 100 Interessierte gekommen, so Mohrs. Die Wohnanlage an der Ickerswarder Straße ist so konzipiert, dass sich die Menschen dort selber versorgen sollen. Welcher Wohlfahrtsverband die Betreuung übernimmt, steht noch nicht fest.

Bei einem Ortstermin mit dem anliegenden Kleingartenverein habe man auch eine Regelung für eine neue Zuwegung zu der Grünanlage gefunden, sagte Koch.

Weil die Flüchtlingsbeauftragte auch weiterhin von hohen Zuwanderungszahlen ausgeht - "Wenn die Balkonroute dicht bleiben sollte, finden die Menschen einen anderen Weg zu uns" - , sucht sie im Stadtgebiet weitere Flächen. "Vor allem in den Stadtbezirken eins, zwei, vier, fünf und acht suchen wir; da wir der Meinung sind, dass die anderen Stadtbezirke schon gut belegt sind", sagte Koch, die allerdings auch darauf verwies, dass es bei der Verteilung über das Stadtgebiet keine 100-prozentige Gerechtigkeit geben könne.

So schnell wie möglich will die Stadt den Standort auf dem ehemaligen Sportplatz an der Itterstraße wieder nutzen. Die von den Bezirkspolitikern favorisierte Variante mit einer Unterkunft in einer festen Bauweise, die später in die seit Jahren geforderte Mehrzweckhalle umgebaut werden könnte, wird aber so nicht kommen. "So viel Zeit, erst noch diese feste Hülle zu bauen, haben wir nicht", berichtete Koch. So soll stattdessen eine winterfeste Leichtbauhalle aufgestellt werden, die spätestens Anfang Mai in den Betrieb gehen soll. Versprechen, dass dann anschließend die Holthausener dort eine Mehrzweckhalle hinbekommen, kann sie zwar nicht, aber im Gespräch mit unserer Zeitung sagte sie: "Wir haben bis jetzt alle Zusagen eingehalten, die wir den Bürgern gemacht haben."

(RP)
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