Düsseldorf Stadt plant Radweg am Wehrhahn um

Düsseldorf · Nachdem Eltern von Schülern des Humboldt-Gymnasiums gegen die ersten Pläne der Stadt protestierten, wurde das Konzept überarbeitet. Die Rechtsabbieger-Spur für Radfahrer soll nun doch bleiben.

 Manuel Franke hat sich mit seinen Töchtern Mali und Shilo Hoffmann (v.l.) für eine Umplanung des Radweges eingesetzt.

Manuel Franke hat sich mit seinen Töchtern Mali und Shilo Hoffmann (v.l.) für eine Umplanung des Radweges eingesetzt.

Foto: nika

Die Stadt ändert die neue Planung für die Kreuzung Am Wehrhahn - und reagiert damit auf den Protest vom Humboldt-Gymnasium. Eltern hatten die ursprüngliche Planung für die Route, die viele Schüler aus Flingern kommend zu der Schule an der Wielandstraße nutzen, als zu gefährlich kritisiert. Zugleich gibt es auch eine Änderung für Autos.

Die vielbefahrene Kreuzung gilt als Unfallschwerpunkt. Dass sie nun nach dem Abschluss der Bauarbeiten für die U-Bahn neu gestaltet wird, ist auch für die Radfahrer eigentlich eine gute Nachricht. Denn auch ihre Wege auf der zentralen Route in die Innenstadt sollen verbessert werden.

Die Eltern hielten allerdings die ersten Pläne für die Neugestaltung nicht für überzeugend. So sollten die Radfahrer, die geradeaus weiter in Richtung Innenstadt fahren wollen, über einen roten Fahrstreifen auf der Mitte der Fahrbahn geführt werden, also zwischen den Autos, die rechts abbiegen wollen, und jenen auf der Geradeausspur. Die Fahrrad-Rechtsabbieger wie die Gymnasiasten hätten dafür anders als heute keinen Weg am Fahrbahnrand mehr gehabt - und die Jugendlichen hätten sich damit in den laufenden Verkehr einreihen müssen.

Nach einem Ortstermin sehen die Pläne nun anders aus: Es wird einen klassischen Radweg am rechten Fahrbahnrand geben, der sogar auf einem Teilstück mit einem Bordstein abgegrenzt wird. Und damit die Radler nicht von abbiegenden Autos übersehen werden, erhalten sie nun eine eigene Grünphase an der Ampel. Die Pläne wurden jetzt im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt und ohne Diskussion von der Politik akzeptiert.

Die Elternvertreter sind voll des Lobes. "Wir haben uns sehr verstanden gefühlt", sagte der stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Harald Gaspers nach der Sitzung. Der Fahrradexperte des Verkehrsamts, Steffen Geibhardt, habe die Lage fachkundig bewertet. Bei dem Ortstermin waren auch Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner und SPD-Verkehrsexperte Martin Volkenrath dabei.

Auch Cornelia Wendel vom Schulpflegschaftsteam ist ganz begeistert von den Plänen, die im Ausschuss vorgestellt wurden. Vorab hatte sie schon einen groben Überblick bekommen, der positive erste Eindruck hat sich nun bestätigt. "Die Verkehrsführung ist genauso, wie wir sie uns vorgestellt hatten", sagt Wendel, die vor den Sommerferien gemeinsam mit anderen Eltern wie Manuel Franke Vorschläge gemacht hatte. Manuel Frankes Sorge damals: "Die Kinder werden gezwungen, im Stau zu stehen oder das Rad auf dem Gehweg zu schieben." Einen Umweg hätten die Kinder natürlich fahren können über die geplante Geradeaus-Spur, "das machen doch aber die wenigsten", fürchtete Franke.

Zur Sicherheit der Radfahrer gibt es noch eine Neuerung: Eine Verkehrsinsel soll künftig verhindern, dass Autos von der Geradeausspur verbotswidrig in die Schirmerstraße abbiegen. Ein großes Lob spricht Cornelia Wendel dafür aus, dass die Sorge und die Kritik der Eltern berücksichtigt wurden. "Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, Betroffene in die Stadtplanung einzubeziehen", sagt Wendel, für die die Umplanung ein Schritt in die richtige Richtung ist. "Bei der Radwegeführung gibt es aber noch einiges zu tun in der Stadt".

(RP)
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