Düsseldorf Stadt legt im Mauer-Streit nach

Düsseldorf · Der Streit zwischen dem Rathaus und der Landeskonservatorin Andrea Pufke geht in die nächste Runde: In einem weiteren Schreiben an die Denkmalschützerin des Landes legt die Stadt noch einmal dar, weshalb die kleine geschwungene Wand am Rande des Gustaf-Gründgens-Platzes weichen soll.

 Um diese Mauer auf dem Gustaf-Gründgens-Platz geht es. Die Tankstelle dahinter ist bereits abgerissen.

Um diese Mauer auf dem Gustaf-Gründgens-Platz geht es. Die Tankstelle dahinter ist bereits abgerissen.

Foto: Andreas Bretz

Hintergrund ist, dass dort beim Projekt Kö-Bogen II eine Randbebauung des Platzes nach einem Entwurf von Christoph Ingenhoven geplant ist.

Der Streitpunkt: Nach Ansicht des Landesamts für Denkmalpflege ist die Mauer Teil des Gesamtensembles Schauspielhaus des Architekten Bernhard Pfau - und somit denkmalgeschützt. Das hat Landeskonservatorin Pufke dem Rathaus in einem Schreiben von vergangener Woche noch einmal detailliert dargelegt. Die Mauer sei die Begrenzung des Platzes, der nur durch sie als solcher erkennbar werde.

Damit die Wand abgerissen werden kann, muss die Stadt plausibel machen, dass ihre Pläne die Situation verbessern und die Verbesserung nur durch einen Abriss dieser Abgrenzung zu erreichen ist. Das hat sie mit einem Schreiben auf Pufkes Stellungnahme erneut dargelegt, so Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld: "Der Platz und die angrenzenden Gebäude werden durch die Randbebauung und Neugestaltung des Platzes eine Aufwertung erfahren." Erst dadurch werde der Platzcharakter geschaffen.

Der Entwurf von Ingenhoven sieht einen Gebäuderiegel an der Schadowstraße vor und einen gläsernen Pavillon mit abgeschrägtem Rasendach an der Ecke zur Berliner Allee. Dadurch soll laut dem Architekten der Eindruck eines Tals entstehen. Zudem soll die Tiefgarage neu gebaut werden, was die bisherigen statischen Probleme beseitigen und den Platz nutzbar machen würde. Um das Projekt umzusetzen, so die Überzeugung im Rathaus, sei der Abriss der Mauer unverzichtbar. Zudem habe sie ihre ursprüngliche Funktion verloren, nämlich die Tankstelle dahinter zu verdecken. Die Tankstelle ist bereits abgerissen.

Pufke hat nun drei Monate Zeit, zu entscheiden, ob sie den Abbruch der Mauer genehmigt oder einen Ministerentscheid herbeigeführt. Das würde Kö-Bogen II verzögern.

(RP)
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