Düsseldorf Stadt hofft auf das große Sport-Internat

Düsseldorf · Am Staufenplatz ist am Montag der Grundstein für das neue Tischtennis-Leistungszentrum gelegt worden. Der Bau könnte um ein Internat für Talente diverser Disziplinen erweitert werden - wenn sich der Bund an der Finanzierung beteiligt.

 In der neuen Trainingshalle am Staufenplatz ist Platz für 15 Tischtennisplatten. Die Statik ist schon jetzt so ausgelegt, dass weitere Geschosse darauf gesetzt werden könnten, zum Beispiel für ein Internat.

In der neuen Trainingshalle am Staufenplatz ist Platz für 15 Tischtennisplatten. Die Statik ist schon jetzt so ausgelegt, dass weitere Geschosse darauf gesetzt werden könnten, zum Beispiel für ein Internat.

Foto: Stadt Düsseldorf

Was soll nach Vorstellung der Stadt am Staufenplatz entstehen?

Die Stadt träumt von einem voll funktionsfähigen Sport-Internat, in dem neben Talenten aus dem Tischtennis auch Nachwuchshoffnungen zum Beispiel aus dem Eishockey, der Leichtathletik oder dem Judo untergebracht werden könnten. Im Zusammenspiel mit dem Tischtennis-Leistungsstützpunkt entstünde so ein Ort, an dem Profis, gehandicapte Sportler und künftige Top-Athleten zusammenkämen, um zu trainieren und sich auszutauschen.

Warum ist ein Internat wichtig für die Sportstadt?

Düsseldorf steht im Wettbewerb mit den anderen Metropolen in der Region und der gesamten Republik. Es geht dabei um alle drei Säulen der Sportstadt, also Großereignisse, Leistungs- und Breitensport. Wer in Vereinen und für Freizeitsportler attraktive Bedingungen schaffen will, braucht auch Strukturen für die Besten, damit diese in der Stadt bleiben und als Vorbilder wirken. Dies macht Düsseldorf dann ebenso attraktiver für Großereignisse wie die gelungenen Großereignisse zusätzliche Möglichkeiten für die hiesige Förderung schaffen. Ein Internat ist in diesem Konstrukt ein wichtiger Baustein, weil die besten Nachwuchs-Sportler aus Düsseldorf bleiben und zugleich Talente aus anderen Gegenden zusätzlich hierhergeholt werden.

Tischtennis ist in diesem Zusammenhang ein praktisches Beispiel. Das Engagement von Timo Boll macht den Sport und den Verein Borussia attraktiv und zieht vom Leistungszentrum bis zur Weltmeisterschaft viel Gutes für die Sportstadt nach sich.

Wie stehen die Chancen auf Umsetzung dieser Pläne?

Der Bau des Internats würde nach RP-Informationen gut 4,5 Millionen Euro erfordern, die zwischen Bund, Land und Stadt aufgeteilt werden müssten. Zunächst standen die Chancen für diese zusätzliche Unterstützung nicht gut. Im Vorfeld der Tischtennis-WM läuft die Zusammenarbeit zwischen Düsseldorf und dem nationalen Verband aber so gut, dass dieser sich für die Pläne mit stark macht. Das erhöht mindestens die Berechtigung der Hoffnungen.

Was ist bisher am Staufenplatz geschehen beziehungsweise geplant?

2006 hat die Stadt mit finanzieller Beteiligung des Bundes und des Landes eine Tischtennis-Trainingsbasis errichtet. Diese hat sich zu einem wichtigen nationalen und internationalen Leistungszentrum entwickelt, das auch Heimat der deutschen Damen- und Herrennationalmannschaft ist. Zudem sind das zentrale Internat des Deutschen Tischtennis-Bundes sowie der Rekordmeister Borussia Düsseldorf dort ansässig.

Diese Anlage wird nun um eine neue Trainingshalle erweitert, für die Oberbürgermeister Thomas Geisel gestern den Grundstein gelegt hat. In dem Gebäude wird Platz für 15 Spieltische sein. Es soll im Januar fertiggestellt werden und dann während der Tischtennis-Weltmeisterschaft der Herren 2017 zentrale Trainingsstätte des deutschen Teams sein. Die Erweiterung kostet rund 4,7 Millionen Euro, von denen Bund und Land jeweils rund 1,4 Millionen übernehmen, so dass der Eigenanteil der Stadt bei gut 1,9 Millionen Euro liegt.

Die Statik der neuen Halle ist übrigens so ausgelegt, dass weitere Geschosse darauf gesetzt werden könnten - zum Beispiel für ein Internat.

(hdf)
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