Düsseldorf Stadt hofft auf 11-Millionen-Deal im Medienhafen

Düsseldorf · Die Weiterentwicklung des Medienhafens geht in die nächste Runde. Stimmt die Politik zu, leitet die Stadt ein Investorenauswahlverfahren für das Grundstück Kaistraße 1 / Franziusstraße ein.

 Das Grundstück an der Kaistraße 1 (Bildmitte, vorne) soll ein künftiger Investor für Büros und Dienstleistungen nutzen.

Das Grundstück an der Kaistraße 1 (Bildmitte, vorne) soll ein künftiger Investor für Büros und Dienstleistungen nutzen.

Foto: Andreas Endermann

Das Grundstück befindet sich in exponierter Lage in der Nähe zum Hafenbecken "Handelshafen". Im Norden grenz es an die Kaistraße, im Westen an die Straße Zollhof und im Süden an die Franziusstraße. Die Umgebung ist aktuell geprägt von einer vorwiegenden Büronutzung, im Südosten grenzt das UCI-Multiplex-Kino an. Aktuell ist das gut 3159 Quadratmeter große Areal noch verpachtet.

Ob ein Investor tatsächlich zum Zuge kommt, hängt von den vorgelegten Konzepten sowie vom gebotenen Kaufpreis ab. Die Stadt will mindestens elf Millionen Euro erzielen. Wird dieser Betrag unterschritten, behält sie sich vor, das gesamte Auswahlverfahren wieder aufzuheben.

Die Stadt sieht für das Grundstück ausschließlich Büro- und Dienstleistungsnutzungen vor, wobei das Erdgeschoss auch für eine Verbesserung der Nahversorgung im Medienhafen genutzt werden soll. "Großflächige Einzelhandelsbetriebe und Einkaufszentren sind jedoch nicht zulässig", heißt es in der Vorlage, die der Wohnungsausschuss gestern ohne Debatte in den Planungsausschuss des Rates überwies.

Dass auf Wohnbebauung an dieser Stelle des Hafenareals komplett verzichtet wird, hält der neue städtische Wohnungsdezernent Christian Zaum für konsequent. "Neben anderen Faktoren spielt hier das bis in die Nacht hinein frequentierte Multiplex-Kino eine entscheidende Rolle", sagt Zaum, der grundsätzlich eine möglichst breite Durchmischung für "wünschenswert" hält. Mögliche Investoren müssen sich eng mit der Stadt abstimmen. Insbesondere gilt das für die Themen Fassaden- und Freiflächengestaltung, die verwendeten Baumaterialien, das Nutzungs- und das Werbekonzept.

Auch jenseits des Grundstücks an der Kaistraße steht der Medienhafen vor größeren Veränderungen. Südlich des Hafenbeckens A wächst der Komplex des auf Hotelsuche spezialisierten Anbieters Trivago in die Höhe. Die Sorgen der Bürger drehen sich überwiegend um den Verkehr. 500 Stellplätze hat die Tiefgarage, bis zu 2000 Menschen können im Trivago-Komplex arbeiten. Die ersten Mitarbeiter, so ein Vertreter des Investors Immofinanz zu Jahresbeginn, sollen im Februar 2018 einzeihen, das Hochhaus soll Ende 2019 fertig sein. "Das Verkehrssystem reicht aus", hieß es seinerzeit vom Planungsamt.

Der Trivago-Bau liegt genau zwischen Speditionstraße und der nächsten Landzunge, der Kesselstraße. Die Frage, wie es dort weitergehen soll, beschäftigt die Stadtplaner ebenfalls. Ursprünglich waren an der Kesselstraße 700 Wohnungen, Gewerbe und auf der Spitze ein Hochhaus vorgesehen, aber dieses Konzept fiel dem Kompromiss mit den Hafenbetrieben zum Opfer. Die Unternehmen fürchteten Probleme mit den Nachbarn von morgen, die gegen Lärm, Geruch und Dreck aufbegehren könnten, und kündigten Klagen an. Jetzt sind nur noch - wie auf dem Grundstück an der Kaistraße 1 - Gewerbe und Büros möglich. "Dort sollte aber keine öde Gegend entstehen", gab Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses zu bedenken, und regte eine kulturelle Nutzung an.

(jj)
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