Diwa wird liquidiert Stadt beendet Gründerarbeit mit der Uni

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf und die Heinrich-Heine-Universität beenden die Zusammenarbeit unter dem Dach der "Düsseldorfer Innovations- und Wissenschaftsagentur" (Diwa). Das beschloss am Dienstag der Ausschuss für Wirtschaftsförderung im Düsseldorfer Rathaus einstimmig.

 Seit 2008 wurden im Diwa an der Heinrich-Heine-Universität universitäre Existenzgründer beraten. Zum Jahresende wird die Agentur liquidiert.

Seit 2008 wurden im Diwa an der Heinrich-Heine-Universität universitäre Existenzgründer beraten. Zum Jahresende wird die Agentur liquidiert.

Foto: A. Bretz

Wie aus dem Umfeld der Diwa zu hören war, hatte die Universität nicht genug Geld, die Agentur ohne die Hilfe der Stadt zu betreiben. Oberbürgermeister Thomas Geisel will die Mittel - 250.000 Euro pro Jahr - einer anderen Verwendung zuführen. Die Stadt Düsseldorf bewirbt sich derzeit um einen sogenannten "Digitale Wirtschaft NRW-Hub" (DWNRW-Hub) Düsseldorf/Rheinland der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Hub bezeichnet im Englischen die Nabe eines Rades und steht symbolische für eine Art "Zentrum".

Aufgebaut werden soll ein Kompetenzzentrum für Innovations- und Digitalisierungsprozesse für regionale Unternehmen und Start-ups. Die Fördersumme beläuft sich auf bis zu 500.000 Euro pro Jahr und für insgesamt drei Jahre, bei einem Eigenanteil in gleicher Höhe. Die bisher an die Diwa fließenden Gelder sollen für den Fall, dass Düsseldorf den Zuschlag erhält, in den neuen Hub fließen. Die Diwa wird bis spätestens Ende des Jahres liquidiert. Geschäftsführer Thomas Heck soll sich weiter um Gründer aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kümmern. Die Verträge der anderen Mitarbeiter laufen aus. Die CDU fragte im Ausschuss nach, was passiere, wenn Düsseldorf den Zuschlag für den Hub nicht bekomme. Darauf antwortete Wirtschaftsdezernent Uwe Kerkmann: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Düsseldorf den Zuschlag erhält." Andernfalls müsse ein Plan B her. Das Life-Science-Center soll durch die Abschaffung der Diwa in seiner Funktion als Anlaufstelle für naturwissenschaftliche Gründer nicht beeinträchtig sein, betonte Kerkmann. Als Begründung für das Ende der Diwa nannte Kerkmann auch, dass aus den Life-Science-Start-ups in Düsseldorf lediglich 35 neue Jobs entstanden seien. "Das entspreche nur zwei Prozent aller Beschäftigten bei Düsseldorfer Start-ups und ist nicht zufriedenstellend.

Diwa-Aufsichtsratsvorsitzender und Mitgründer von Qiagen, Detlev Riesner, kritisiert die Schließung der Diwa. "Sie ist eine deutschlandweit bekannte Marke in ihrem Bereich. Ich halte es für falsch", sagte der Wissenschaftler. Er will nun mit anderen neue Konzepte erarbeiten.

(tb.)
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