Düsseldorf Sportvereine brauchen Ehrenamtler

Düsseldorf · Die Vereine stehen vor Herausforderungen. Das zeigte die RP-Diskussion. Eine Debatte gab es um die Tour de France.

 Im Maxhaus diskutierten (v.l.): RP-Redakteur Christian Herrendorf, Andrea Haupt (SFD Süd), Klaus Wischnitzki (ART Düsseldorf), Jo Pörsch (Borussia Düsseldorf), Sportdezernent Burkhard Hintzsche und RP-Redakteur Martin Beils.

Im Maxhaus diskutierten (v.l.): RP-Redakteur Christian Herrendorf, Andrea Haupt (SFD Süd), Klaus Wischnitzki (ART Düsseldorf), Jo Pörsch (Borussia Düsseldorf), Sportdezernent Burkhard Hintzsche und RP-Redakteur Martin Beils.

Foto: Andreas Endermann

Andrea Haupt sieht eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin, die Stimmung hochzuhalten. Schließlich lebe ihr Verein, der SFD Süd, von den vielen "Helfern und Helferlein", die sich engagieren, oft nach einem langen Arbeitstag. Der Bedarf sei da, gerade von Kindern und Jugendlichen, sagte Haupt, geschäftsführender Vorstand des Vereins, der ein breites Programm von Handball bis Schach anbietet. "Man kann nicht nur mehr Ehrenamt fordern, sondern muss auch etwas dafür tun", sagt sie. Eine Ansicht, die Klaus Wischnitzki, Vorsitzender des ART Düsseldorf, uneingeschränkt teilt. "Vor allem die Ausbildung und Bezahlung von Trainern ist wichtig."

Die beiden Vereinsvertreter gehörten zu den Gästen bei der RP-Podiumsdiskussion gestern Abend im Maxhaus. "Sportstadt Düsseldorf - zwischen Tor und Tour", lautete das Motto der Veranstaltung, die von den RP-Redakteuren Christian Herrendorf und Martin Beils moderiert wurde. Sie machte deutlich: Das Interesse der Düsseldorfer am Sport ist enorm hoch - und das bringt viele Herausforderungen mit sich.

Dazu gehört auch, genügend und gut gepflegte Hallen und Plätze bereitzuhalten. Der oberste Zuständige für den Sport in der Stadtverwaltung, Dezernent Burkhard Hintzsche, erhofft sich von den hohen Investitionen in den Schulbau auch eine positive Wirkung für den Sport: "Schulbau führt zwangsläufig zu Sporthallen." Zudem wolle man mehr Sportflächen schaffen, gerade auch für Sportler, die nicht in Vereinen organisiert sind. "Das geht auch mit kleinem Geld", so Hintzsche. Und anders als früher plane man bei Neubaugebieten wie dem Glasmacherviertel auch Sportanlagen mit ein.

Die Tischtennisspieler von Borussia Düsseldorf können sich ohnehin auf eine neue Halle am Staufenplatz freuen - und auf ein Großevent. Im kommenden Jahr findet die Tischtennis-WM mit Spielern aus 150 Nationen in Düsseldorf statt. Geschäftsführer Jo Pörsch erhofft sich einen "Ruck" für seine Sportart. "Hoffentlich werden die Stein-Tischtennisplatten auf den Schulhöfen alle aktiviert." Durch das Düsseldorfer Leistungszentrum sei es möglich, Spitzen- und Breitensport an einem Ort zu verknüpfen.

Das größte Event des kommenden Jahres stand im Mittelpunkt des zweiten Teils der Veranstaltung: Die Tour de France. Auf dem Podium kam es zwischen Oberbürgermeister Thomas Geisel und CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt zur Kontroverse. Gutt warf Geisel eine "völlig unseriöse Finanzplanung" vor. Besser wäre es gewesen, wenn man sich mit einem ordentlichen Wirtschaftsplan für 2018 oder 2019 beworben hätte. Er erkenne den hohen Marketingwert für die Stadt an, bezweifle aber eine nachhaltige positive Wirkung für die Sportstadt Düsseldorf.

Geisel konterte, der Zuschussbedarf sei mittlerweile auf 3,4 Millionen Euro reduziert worden, ursprünglich waren elf Millionen Euro eingeplant. Er erhalte viel positive Resonanz, gerade erst bei der Mipim in Cannes etwa durch die Bürgermeisterin von Paris, und Städte wie Frankfurt und München hätten sogar mit Neid auf den Zuschlag für Düsseldorf reagiert. Aus dem Publikum kamen zahlreiche positive Anmerkungen zur Tour de France, die Vorfreude und auch Stolz spiegelten.

(RP)
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