Tayar Tunc "Wir möchten die alten Strukturen aufbrechen"

Düsseldorf · Tayar Tunc (45) ist Gründer und Leiter des Sportwerks Düsseldorf. Der frühere Teakwondo-Nationaltrainer ist Physiotherapeut und Heilpraktiker, zudem Dozent an der Fresenius-Hochschule.

 Tayar Tunc (45) ist Gründer und Leiter des Sportwerks.

Tayar Tunc (45) ist Gründer und Leiter des Sportwerks.

Foto: Falk Janning

Das Sportwerk ist seit 2005 Taekwondo-Bundesstützpunkt. Nun haben Sie vom Olympischen Zentrum eine besondere Anerkennung erfahren. Was hat es damit auf sich?

Tayar Tunc Der Olympiastützpunkt hat uns als sportartübergreifende und physiotherapeutische Servicestelle für den Leistungssport anerkannt. Bei uns trainieren nicht nur Taekwondoka. Bei uns bereiten sich auch Ruderer, Leichtathleten und Tennisspieler vor. Das hat der Stützpunkt nun honoriert.

Was haben Sie im Sportwerk, das andere nicht haben?

Tunc Wir haben die Räume, die Geräte und das Knowhow.

Das gibt es auch in Fitnessstudios.

Tunc Wir sind kein Fitnessstudio und kein Verein im traditionellen Sinne. Wir verstehen uns konzeptionell als Verein der Zukunft. Wir möchten alte Strukturen aufbrechen. Es gibt große Unterschiede zu Fitnessstudios: Wir sind gemeinnützig und verfügen außerdem über das nötige Knowhow. Bei uns arbeiten staatlich geprüfte Physiotherapeuten, die über langjährige Erfahrungen mit Spitzenathleten aus allen möglichen Sportarten verfügen.

Woran arbeiten die Sportler bei Ihnen?

Tunc Sie absolvieren ein sportartübergreifendes allgemeines Training teil, das individuelle athletische Defizite reduzieren soll. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen liegen die allgemeinen athletischen Grundfähigkeiten in Deutschland unter dem internationalen Spitzenniveau.

Aber Sie richten sich mit Ihrem Angebot nicht nur an die Spitzensportler, die sich auf Olympia oder eine WM vorbereiten, oder?

Tunc Nein, ganz und gar nicht. Bei uns treffen sich der Vierjährige und der Fußballer aus der Kreisliga B oder die 60-Jährige mit ihrem Schwiegersohn.

Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit an?

Tunc Dass viele Vereine einfach zu unbeweglich sind und nicht über ihren Tellerrand hinausgucken. Aus alter Gewohnheit trainieren sie seit Jahrzehnten nach immer dem gleichen Muster. Wir möchten diese Muster aufbrechen und die Vereine auffordern darüber nachzudenken, was sie und ihre Sportler besser machen können.

(RP)
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