Lokalsport Überragender Boll rettet Borussia den Spitzenplatz

Düsseldorf · Nach dem 2:3 in der Champions League bezwingt der Tischtennis-Rekordmeister den TTC Fulda-Maberzell 3:1.

Man hat man bei der Borussia schon fröhlichere Gesichter gesehen. Dabei hatte der deutsche Tischtennis-Rekordmeister doch gerade die Bundesliga (TTBL)-Partie gegen den TTC Fulda-Maberzell 3:1 gewonnen, und die Hessen zählen zu den größten Konkurrenten in der höchsten deutschen Spielklasse. Offensichtlich wirkte jedoch die unerwartete 2:3-Heimniederlage im Champions- League-Spiel am Freitagabend gegen den GV Hennebont TT aus Frankreich noch nach.

"Es ist natürlich sehr enttäuschend", gab Borussias Cheftrainer Danny Heister unumwunden zu. "Wir hatten uns einen besseren Champions-League-Start erhofft, aber es ist noch früh in der Gruppenphase, und wir wissen um unsere Qualität." Die wollte der Titelverteidiger aus Düsseldorf gegen den amtierenden Vizemeister Fulda schon wieder zum Tragen bringen. Das gelang aber nur teilweise. Doch zum 3:1-Sieg und damit zum dritten Erfolg im dritten TTBL-Spiel der Saison 2017/18 reichte es dennoch. Die Tabellenführung war verteidigt. "Es war ein sehr schöner Sieg gegen Fulda. Vor allem unser Mister zwei Punkte Timo Boll] hat es wieder geschafft und zwei Einzelsiege eingefahren. Dazu auch noch sehr souverän", freute sich Heister.

Maberzell machte es den Borussen reichlich schwer, in eigener Halle zu gewinnen. Ohne Timo Boll (Weltrangliste/WR 6) hätte die Heister-Truppe wohl auch eine Niederlage eingefahren. Doch der 36-Jährige Linkshänder spielte erneut ohne Fehl und Tadel. Er steuerte zwei Siege zum Gesamterfolg bei und beeindruckte durch seine Spielkunst, taktisches Geschick und Nervenstärke. Gegen TTC-Akteur Ruwen Filus (WR 23), mit dem Boll vor kurzem gemeinsam als Mitglieder der deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft die Team-Europameisterschaft gewonnen hat, zeigte der Düsseldorfer seine mehr als gehobene Spielkultur. Der Abwehrkünstler aus Hessen hatte nie eine echte Siegchance.

Lediglich im zweiten Satz, als Boll eine kleine Schwächephase einstreute, dabei ungewöhnlich ungeduldig wirkte und mitunter ein paar Flüchtigkeitsfehler einstreute, war Filus ebenbürtig. Es endete aber im dritten Satz mit einer Lehrstunde zum Thema, wie man gegen Defensivkünstler agieren muss, wenn man gewinnen will. Dabei sollte man beim Nachmachen allerdings über die spielerischen Fähigkeiten eines Timo Boll verfügen. Die hat offensichtlich Kristian Karlsson (WR 24) noch nicht, denn gegen Fuldas zweiten Defensivspezialisten Wang Xi setzte es eine unnötige Niederlage. Karlsson weiß zwar, wie ein Abwehrspieler zu bezwingen ist, doch in weiten Teilen der Partie agierte Düsseldorfs Schwede ungeduldig und überhastet, bereitete die Punkte nicht ordentlich vor und versuchte es zu häufig mit Gewalt. Nur gut, dass Stefan Fegerl seine Nerven im Griff hatte und Jonathan Groth in fünf Sätzen bezwang.

Das Boll auch Wang bezwingen würde, war nach der Vorstellung gegen Filus nur logisch. Doch ohne seinen besten Mann wäre eine Niederlage des TTBL-Spitzenreiters an diesem durchwachsenen Wochenende in greifbare Nähe gerückt.

(RP)
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