Lokalsport U17 startet WM-Abenteuer in Indien

Düsseldorf · Ungewohntes Klima, Reisestrapazen, robuste Gegner: Die deutsche U17-Nationalmannschaft startet bei der WM in Indien in ihr größtes Fußball-Abenteuer. Ziel von Coach Christian Wück und seinen Spielern: genießen - und Titel holen.

 Christian Wück freut sich auf die Tage in Indien und bezeichnet sie als ein einmaliges Erlebnis.

Christian Wück freut sich auf die Tage in Indien und bezeichnet sie als ein einmaliges Erlebnis.

Foto: imago

Am Ende der Abenteuerreise in ein fremdes Land und nach dem Kräftemessen mit exotischen Gegnern soll für den deutschen Fußball-Nachwuchs der erste Weltmeister-Titel stehen. "Wir wollen ein großes Erlebnis daraus machen, und wenn wir es mit dem Titel krönen könnten, wird es ein unvergessliches Erlebnis", sagte Nationalcoach Christian Wück vor dem Start seiner U17-Nationalmannschaft in die WM gegen Costa Rica am Samstag (13.30 Uhr/Eurosport) in Indien.

Die Reise nach Indien ist sowohl für Wück als auch für seine Spieler eine einzigartige Erfahrung. "Ich war in meinem ganzen Leben - außer zwei Tage bei der Auslosung - noch nicht in Indien, die Jungs auch nicht. Was uns der Fußball da ermöglicht, das sollten wir mitnehmen und ganz bewusst erleben", sagte Wück der Deutschen Presse-Agentur.

Für die deutsche Auswahl ist das Turnier sportlich wie logistisch eine riesengroße Herausforderung. Die Gruppengegner Costa Rica, Iran und Guinea sind größtenteils unbekannte Mannschaften mit ganz anderen Qualitäten als sie die europäischen Kontrahenten haben. "Die Qualität dieser Mannschaften ist höher, die Einzelspieler sind besser als in Europa, darauf müssen wir uns einstellen", urteilte Wück.

"Die Spielweise dieser Mannschaften, das Verhalten auf dem Platz, so etwas sieht man in Europa nicht", ergänzte er. Vorbereitet haben sich Wück und sein Trainerteam auf die Gegner vor allem mit Hilfe von Videos. Die besten zwei Teams jeder Gruppe sowie die vier besten Dritten aus den sechs Gruppen ziehen ins WM-Achtelfinale ein.

7000 Kilometer und 15 Stunden trennen die Nachwuchs-Fußballer nun von der Heimat. Klima, Kultur, Essen - alles ist neu und ungewohnt. Ein Koch soll für die Verpflegung sorgen. Fragen nach Impfungen oder dem Umgang mit Leitungswasser und Hygiene wurden bereits vor der WM geklärt. Auch die Lebenswelt in Indien sollen die Spieler kennenlernen. "Darauf versuchen wir die Jungs einzustellen", sagte Wück. "Dass sie sehen, dass wir schon in einer Komfortzone leben in Europa, dass die Unterschiede zwischen arm und reich in Indien viel größer sind."

Erstes Zwischenziel der DFB-Auswahl in Indien ist der Gruppensieg, "danach wollen wir Schritt für Schritt schauen. Das Turnier soll für uns möglichst mit dem Finale und dem Titel am 28. Oktober enden", sagte der 44 Jahre alte Wück. Denn auch den ersten deutschen WM-Titel in dieser Altersklasse überhaupt traut er seiner Mannschaft durchaus zu.

Der Coach vertraut dafür vor allem auf die Offensivqualitäten seiner Auswahl, die bei der U17-EM im Mai im Halbfinale im Elfmeterschießen am späteren Titelträger Spanien gescheitert war. "Der Schlüssel liegt in der Offensive. Wir haben eine unglaubliche Wucht und Schnelligkeit vorne drin, die müssen wir nur umsetzen", sagte Wück. Angeführt wird das Team vom 17 Jahre alten Jann-Fiete Arp, der jüngst sein Bundesliga-Debüt für den Hamburger SV feierte und daher erst später zum Team stieß. "Die Vorfreude auf die WM ist riesig", sagte der Angreifer, der bei der EM sieben Tore in fünf Spielen erzielte. "Es ist das wichtigste Turnier, das du in deiner Altersklasse spielen kannst. Und als Deutschland kann man immer Titelträume haben."

Das Eishockeyspiel zwischen Schwenningen und der DEG war beim Druck dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(dpa)
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