Lokalsport Turu-Boss: "Es gibt keinen Rücktritt"

Düsseldorf · Heinz Schneider tritt anderslautenden Berichten entgegen. Sein ersatzgeschwächter Klub verliert 1:2.

Noch bevor die Oberligapartie zwischen Turu und der Spvg Schonnebeck überhaupt angepfiffen wurde, war der Fußball an den Rand gedrängt. Die Querelen im Oberbilker Verein hätten nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Sportdirektor Sport Bernd Meinhardt und Trainer Dennis Brinkmann einen neuen Höhepunkt erreicht, hieß es: Eine Opposition wolle Präsident Heinz Schneider und den restlichen Vorstand ablösen. Schneider sei demnach zum Rücktritt bereit, falls ein Investor einsteige, und wolle dazu eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Schneider dementierte dies ausdrücklich: "Es gibt erst turnusgemäß im Mai 2018 wieder eine Hauptversammlung - und keinen Rücktritt vorher."

Auch die Absagen vieler Spieler zur Begegnung mit Schonnebeck relativierte der Vorsitzende. In van Kerkhoff, Ferati, Ballah, Klicic, Ayas, Dick, Boermans, Wolf, Kraus, Kim und Mourtala fehlten tatsächlich fast ein Dutzend Akteure. Spekulationen, dass dies mit dem Weggang Meinhardts und Brinkmanns zusammenhinge, widersprach Schneider mit Nachdruck: "Drei Spieler hatten sich Freitag bei Trainer Joe Knochen wegen Bauchschmerzen abgemeldet. Zwei davon haben aber heute gespielt. Bei allen anderen handelt es sich um mehr oder weniger ernste Verletzungen, die zum Teil auch schon länger Bestand haben."

Turu hatte Schonnebeck um eine Verlegung der Partie gebeten, die Essener lehnten dies jedoch ab. Ein komplettes Aufgebot bekamen die Oberbilker nur zusammen, indem sie auf mehrere Aktive der Zweitvertretung zurückgriffen; deren Kreisliga-Spiel gegen Ratingen 04/19 II musste abgesagt werden. Zur allgemeinen Überraschung schlug sich die arg zusammengewürfelte Turu gegen den Vizemeister der Vorsaison hervorragend. Mit großem kämpferischen Einsatz leistete sie erbitterten Widerstand.

Etwas glücklich, aber nicht unverdient - wie auch Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies feststellte - ging Turu mit einer 1:0-Führung in die Kabine. Fabio Fahrian hatte sich über die linke Seite durchgesetzt und nach innen gespielt. Jan Niklas Eickels passte weiter zu Tiko Amryan, dessen Schuss aus 15 Metern unhaltbar ins Essener Tor ging.

Nach der Pause erhöhte Schonnebeck den Druck, brauchte allerdings ein glückliches Tor zum Ausgleich. Turus Lukas Reitz und Thomas Denker (Schonnebeck) waren beide am 1:1 beteiligt. Bei der Entscheidung war wieder Reitz der Unglücksrabe. Der Düsseldorfer foulte Mac Enger im Strafraum, und Denker ließ sich die Strafstoßchance zum 2:1-Sieg nicht entgehen.

(RP)
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