Lokalsport Freude und Erschöpfung beim Triathlon

Düsseldorf · Die fünfte Auflage des T3-Triathlon sehen über 40.000 Zuschauer. Während Richard Murray die Hürden mit großer Eleganz meistert, erreichen viele Teilnehmer ihr Limit. Derweil knackt Youngster Laura Lindemann den Streckenrekord.

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So war der T3-Triathlon 2015 in Düsseldorf

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750 Meter Schwimmen, 19,5 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen - der Triathlon auf der Sprintdistanz. Ginge es nach Richard Murray, so könnte der Sprung noch als vierte Disziplin hinzu kommen. Beim Bundesliga-Rennen des T3-Triathlon geriet der Südafrikaner kurz vor dem Ziel auf die falsche Bahn, setzte aber anschließend zum eleganten Hüpfer über die Absperrung an und landete als Erster im Finish-Bereich (54:27 Minuten).

"So bin ich nun wirklich noch nie über die Ziellinie gekommen", sagte der 26-Jährige vom TV Buschhütten. Seinem breiten Lächeln waren die Strapazen der letzten 24 Stunden dabei kaum anzusehen. Schließlich war von Murray nicht nur beim Triathlon Flexibilität gefordert: "Mein Flug von Frankfurt nach Düsseldorf wurde wegen des Sturms gecancelt. Deshalb habe ich spontan den ICE genommen, musste aber lange auf mein Equipment warten", erklärte der WM-Vierte.

Der Freude an seiner zweiten T3-Teilnahme tat dies allerdings keinen Abbruch, zumal Fahrrad und Schuhe rechtzeitig ihren Besitzer erreichten. "Düsseldorf ist wirklich eine schöne Stadt. Mir gefallen insbesondere die schicken Gebäude", schwärmt Murray. Mit dem richtigen Wohlbefinden, war der Sprung über die Ziellinie, trotz aller Vorbelastungen, ein Klacks. Ebenso wie für Teamkollegen Gregor Buchholz, der sich als bester Deutscher die Meisterschaft sicherte (54:36 Minuten). "Wir waren vermutlich so schnell unterwegs, dass der Kampfrichter uns in die dritte Runde geleitet hat", erklärte Buchholz.

Riesenfreude gab es derweil auch bei der amtierenden Junioren-Europameisterin Laura Lindemann. Am Freitag feierte die Potsdamerin ihren 19. Geburtstag und machte sich mit dem Streckenrekord (58:49 Minuten) das schönste Geschenk selbst. "Damit hatte ich keinesfalls gerechnet, aber mit jedem Sieg komme ich meinem Traum von den Olympischen Spielen einen Schritt näher", sagte sie.

Doch nicht alle Teilnehmer rissen am Ende des roten Teppichs die Hände freudig in die Höhe. Denn auch Schmerzen sind Teil des Triathlons - und so sahen die über 40 000 Zuschauer viele Athleten, die ihre Grenzen ausreizten. "Spätestens beim Laufen war bei mir heute die Luft raus", berichtete U23-Weltmeisterin Sophia Saller. Und obwohl sich die Mathematik-Absolventin über die Strecke quälte, liegt es scheinbar in der Natur eines Triathleten, aus Niederlagen neue Kraft zu schöpfen. "So etwas spornt mich nur noch mehr an", meinte Saller, die etwas enttäuscht über den neunten Platz (59:38 Minuten) schnell ihr Lächeln wiederfand. "Ich glaube Triathlon ist der Sport, der am glücklichsten macht. Er bietet viel Freude und Abwechslung."

Dies wird Lokalmatador David Kittel bestätigen. Der Debütant zeigte sich vor allem von dem neuen Schwimmausstieg am Lido begeistert. "Im Wasser hört man nur noch seinen eigenen Herzschlag und kommt dann am Stairway to Heaven heraus. Das war das schönste Gefühl." Gemeint sind die 40 Stufen, die vom Rhein ans Ufer ragen, und wo die Athleten von den Menschen jubelnd empfangen werden.

(RP)
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