Lokalsport SC West gewinnt auch Derby gegen Turu

Düsseldorf · Während die Defensive des Fußball-Oberligisten SC West beim knappen 1:0-Sieg sattelfest bleibt, nutzt die Offensive der Oberkasseler ihre wenigen Chancen konsequent. Dagegen bleibt Turu der "Last-Minute-Ausgleich" verwehrt.

Sparflamme statt Feuerwerk - so konnte man das Derby zwischen dem SC West und Turu über weite Strecken des Spiels beschreiben. Am Ende hat den Hausherren "ein einziger Schuss gereicht", wie Turu-Trainer Frank Zilles monierte, um das Lokalduell für sich zu entscheiden. Seinem Gegenüber Marcus John dürfte dies gänzlich egal gewesen sein, schließlich haben seine Schützlinge nach Spitzenreiter Wuppertaler SV (2:0) jetzt auch noch den Tabellendritten Turu 1:0 besiegt. Die 42-Punkte-Marke ist damit erreicht, der Klassenerhalt so gut wie gesichert.

Als die dreiminütige Nachspielzeit beendet war, machte sich beim SCW Erleichterung breit. Kurz zuvor klärte Shunya Hashimoto gleich zweimal vor der Linie, ehe der Angreifer mit etwas weniger Eigensinn das 2:0 hätte perfekt machen können. So aber wäre der Turu noch fast der verdiente Ausgleich gelungen, doch Shkelzen Imeri traf nur die Latte. Die Situationen überschlugen sich förmlich, doch dies galt wahrlich nur für die Schlussphase dieser Partie. Bis dato bekamen die rund 200 Zuschauer nämlich ein recht unspektakuläres Derby geboten, in dem sich die Turu mit ihren erhöhten Spielanteilen um Chancen mühte, aber einer sattelfesten SCW-Defensive gegenüberstand. Nach 34 Minuten musste SCW-Keeper Fabian Koch verletzt ausgewechselt werden, und die Geschichte des ersten von zwei Derbyhelden nahm ihren Lauf. Weil Ersatzkeeper Alexander von Ameln an einer Meniskusverletzung laboriert, musste Jugend-Coach Julien Schneider in die Bresche springen. Doch genau für dieses Szenario hatte John seinen früheren Gladbacher Junioren-Torwart nach Oberkassel geholt. Drei Minuten nach seiner Einwechslung konnte sich Schneider sogleich mit einer Flugparade auszeichnen.

Nozomu Nonaka kam nach feinem Doppelpass mit Imeri zum Abschluss. "Ich bin weder im Rhythmus noch im Training, da war es wichtig für mich, den ersten Ball zu halten", sagte der 23-Jährige und freute sich vor allem im Duell mit Patrick Dertwinkel als Sieger vom Platz gegangen zu sein. "Mit ihm war ich zu Gladbacher Zeiten auf einem Zimmer, er durfte einfach nicht treffen."

Treffen sollte am Ende sowieso nur einer, und das war Marcel Ewertz, der infolge einer Ecke zum siegreichen Flachschuss ansetzte. Damit hat sich der 22-Jährige sein erstes Tor nach der Rückkehr aus Salmrohr für den vermeintlich entscheidenden Treffer zum Klassenerhalt aufgehoben.

"In einem so zerfahrenen Derby zu treffen, macht doppelt Spaß. Ich schätze einen Dreier brauchen wir noch, um auf der sicheren Seite zu sein. Allerdings bin ich überzeugt, dass wir mehr holen", sagte der Matchwinner.

(RP)
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