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Lokalsport Rumpfkader des MSV überzeugt trotz 0:2

Düsseldorf · Dem Landesliga-Aufsteiger fehlt ein Großteil des Kaders - und der Abnehmer vor dem Tor.

Der "dritte Anzug" fristet im Grunde ein geruhsames Dasein. Nur in allergrößter Not wird er aus dem Kleiderschrank gekramt, wenn die personelle Not derart groß ist, dass die bekannte Fußball-Metapher des sogenannten "zweiten Anzuges" inhaltlich schon nicht mehr den Kern trifft. Und so musste Trainer Mohamed Elmimouni am Samstag tatsächlich jenen Tauchgang in die hinterste Ecke der Klamottensammlung unternehmen, weil die Personaldecke des Fußball-Landesligisten MSV derzeit einem Flickenteppich gleichkommt.

Die Vorzeichen hätten also kaum schlechter stehen können vor der Partie gegen Union Nettetal. Das ergebnistechnische Wunder blieb auch aus, der Zweite setzte sich mit 2:0 durch, doch die Leistung des Fusionsklubs verdiente Anerkennung. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat eine gute Mentalität gezeigt", lobte Elmimouni.

Der 34-Jährige hatte eine Anfangsformation ins Rennen geschickt, die hinter den Ohren ungefähr genauso grün war wie der Rasen. So beorderte er Samir Azirar (auf der Außenbahn beheimatet) in die Innenverteidigung, ließ Krzystof Anglart (zuvor ein Kurzeinsatz) auf dem rechten Flügel beginnen, Kevin Heise (zweites Saison-Spiel) im Sturmzentrum und U19-Nachwuchsmann Thaddäus Targas (Landesliga-Premiere) auf der linken Abwehrseite. Gerade Letzterer beeindruckte mit einer unbekümmerten Leistung, die Coach Elmimouni hinterher angemessen würdigte: "Seine Nominierung war natürlich verbunden mit viel Risiko, aber er hat seine Arbeit sehr gut gemacht."

Auch das übrige Personal verdiente sich ein berechtigtes Lob. "Die Jungs", befand Elmimouni, "haben das klasse gemacht und ihre Chance genutzt." In der Tat stellte seine Mannschaft den Favoriten aus Nettetal besonders in der zweiten Halbzeit vor immense Probleme. Auch, weil sich das Team eigenständig mit einem taktischen Kniff geholfen hatte und Pascal Thomassen als zweite Spitze in den Angriff aufgerückt war.

Und weil die Defensive weiter sicher stand, konnte der MSV energischer das Pressing forcieren. So, wie es die Nettetaler in der Anfangsphase der Partie gemacht und nach zwei Standardtreffern die Partie früh entschieden hatten. Auf der Gegenseite wollte der Ball die Linie nicht passieren, obwohl die Elf von Coach Elmimouni einige gescheite Spielzüge vorgetragen hatte. Lediglich der Abnehmer fehlte. Eines der wenigen Merkmale, an denen sich der ansonsten überzeugende "dritte Anzug" doch noch erkennen ließ.

(RP)
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