Rhein Vikings Endlich wieder Profi-Handball in Düsseldorf

Düsseldorf · Zur Saisoneröffnung des Zweitliga-Aufsteigers Rhein Vikings war der deutsche Spitzenverein THW Kiel in Düsseldorf zu Gast. Viele Fans schwärmten von der Atmosphäre. Die Macher hoffen auf eine Handball-Euphorie.

 Volles Haus: Den ersten Auftritt des neuen Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings im Castello in Reisholz wollten 3300 Zuschauer sehen.

Volles Haus: Den ersten Auftritt des neuen Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings im Castello in Reisholz wollten 3300 Zuschauer sehen.

Foto: Anne Orthen

Das Licht im Castello in Reisholz ging aus. Eine Nebelmaschine warf "unheilschwangere" Schwaden, angestrahlt von roten und tiefblauen Scheinwerfern. Aus den Boxen klangen latent-aggressive, dynamische Rhythmen. Auf einer Kopfseite der Tribünen wurden rote Fahnen geschwenkt, und Hallensprecher André Scheidt sagte: "Liebe Handball-Fans, bitte erheben Sie sich von den Plätzen. Hier ist die Mannschaft der Rhein Vikings."

Die Saisoneröffnung des neuen Handball-Zweitligisten hatte absolutes Gänsehaut-Potenzial. Auch, weil mit dem Testspielgegner THW Kiel (deutscher Rekord-Meister, -Pokalsieger, dreimaliger Champions-League-Triumphator) eine Institution des europäischen Spitzenhandballs in den Düsseldorfer Süden kam. Aber die Rhein Vikings, Zweitliga-Aufsteiger aus der dritten nationalen Liga, schafften es sogar, durch einen nahezu perfekt durch-choreographierten Auftakt die Nordlichter kurzfristig vergessen zu machen.

"Dass der THW Kiel hier ist, ist doch Nebensache. Wir wollen die Vikings sehen, besonders Heider Thomas und Niklas Weis", sagten Laura Aust und Svenja Dybeck. Die beiden sind mit den Vikings-Spielern befreundet und haben sich in Liga drei so einige Spiele gesehen. "Das hier im Castello ist ein Highlight. Es gibt Trommler, viel Stimmung und es ist ausverkauft", sagte Aust. Und Dybeck ergänzte: "Bisher waren wir ja nur bei Spielen auf dem Dorf. Da waren zwei Muttis und der Hallenwart. Das hier macht richtig Lust auf die Zweitliga-Saison." Ähnlich erging es auch Thomas Wittig aus Wülfrath: "Was atmosphärisch präsentiert wurde, war nicht verkehrt. Ich komme wieder."

Die Rhein Vikings unterlagen nur mit 27:35 und erspielten sich weitere Fans. "Sie haben eine gute Abwehr, aber vorne zu viel Bälle verloren. Dennoch ist es gut anzusehen. Und die Halle ist toll", sagte Michael Dohmen. Er war mit seiner kompletten Handball-Mannschaft vom VT Kempen nach Reisholz gekommen, nun wollen alle zu Zweitligaspielen wieder kommen, sofern es ihr Landesliga-Spielplan zulässt.

Direkt mit ihrem ersten Auftritt in Düsseldorf haben sich die Vikings-Handballer viel Respekt verdient. Auch weil sie sich nahtlos in die Riege der Düsseldorfer Top-Teams einreihten. Als Zeuge des Auftaktspiels waren unter anderem auch Hockeyspielerinnen des DHC, Tischtennisspieler von Borussia, Eishockey-Profis der DEG, die Footballer der Panther und der Präsident des Stadtsportbundes, Peter Schwabe, im Castello. "Ich hoffe, dass die Vikings es schaffen, in Düsseldorf eine Handball-Begeisterung zu entfachen, wie sie es schon einmal gegeben hat und, dass wir eine gute Zweitliga-Saison erleben", sagte Schwabe. Nach dem stimmungsvollen Auftakt ist die Basis dazu jedenfalls gelegt.

(RP)
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