Lokalsport Post SV im Schießsport ohne Nachwuchssorgen

Düsseldorf · Madita Zöll ist eines von fünf Talenten, die unter Schießtrainer Manfred Welbers auf dem Weg in die Bundesliga sind.

Für Madita Zöll war es eine kurze Saison. Zunächst gewann sie noch zusammen mit Marina Rebien (15 Jahre) und Benjamin Droste (16) für den Post SV die Rheinische Jugend-Mannschaftsmeisterschaft im Luftgewehrschießen, doch dann brach sie sich das linke Schlüsselbein. "Bei einer Judo-Rolle während des Sportunterrichts in der Schule hat es knack gemacht", erzählt die 16-Jährige. Ärgerlich, denn sie hatte in diesem Jahr noch viel vor. So wird sie erst wieder Ende September ihren nächsten Wettkampf bestreiten.

Auch Post SV-Schießtrainer Manfred Welbers ärgert sich. "Dass Madita mehrere Monate ausfällt, wirft uns zurück. Aber mit dem Trio der Landesmeistermannschaft sowie Svenja Zöll und Markus Rebien ist in Zukunft einiges möglich. In ein paar Jahren dürften die fünf in der Bundesliga aktiv sein", sagt Welbers, der weiß, wovon er spricht.

Der ehemalige Honorar-Bundestrainer hat ein Auge für Schießsporttalente. Das belegen 14 Nationalmannschaftsschützen, viele nationale und internationale Meisterschaftssiege und zwei Olympiateilnahmen seiner Schützlinge. Und das Nachwuchsquintett bringt Einstellung, Disziplin, Talent, Koordination, Freude und die Unterstützung der jeweiligen Eltern für die außergewöhnliche Sportartenwahl mit. Positiv ist, dass die hohe Konzentrationsfähigkeit von Sportschützen auch in der Schule von nutzen ist.

Madita Zöll ist das Zugpferd des Post-SV-Jugendstils. Vor zwei Jahren kam sie zu Welbers und zum Post SV. Davor war sie drei Jahre in Hitdorf aktiv. Unter Welbers Anleitung verbesserte sie ihre Leistung deutlich, und das stachelte ihren Ehrgeiz an. Demnächst will sie eine Schützenjacke tragen, auf der Deutschland auf dem Rücken steht und der Bundesadler auf dem Arm prangt. "Mein Ziel ist erst zunächst die Junioren-Nationalmannschaft", sagt Zöll. Wenn es dann später weitergehen sollte, habe sie aber auch nichts dagegen.

Vorbilder, die bereits Welt- und Europameister gibt es im eigenen Verein. Mit Peter Hellenbrand und Jessica Mager schießen zwei Olympiateilnehmer in der Post SV-Bundesligamannschaft. "Olympische Spiele wären schon cool", meint Zöll. Doch sie weiß, dass einem im Spitzensport nichts geschenkt wird. "Mir ist bewusst, dass neben der Schule, dem Schießen und dem Saxophon spielen kaum noch Zeit bleibt", sagt sie. "Aber ich habe noch nie darüber nachgedacht, mit dem Schießen aufzuhören. Es macht Spaß und wenn man weiter kommt, macht es noch mehr Spaß."

(RP)
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