Lokalsport Plötzlich wird der SC West gejagt

Düsseldorf · Die Oberkasseler führen überraschend die Tabelle in der Fußball-Oberliga an.

Der SC West ist das Team der Stunde. Der Fußball-Oberligist hat erst ein einziges Meisterschaftsspiel verloren und ist seit nunmehr neun Liga-Partien in Serie ungeschlagen. Ferner haben die Oberkasseler ihre vier jüngsten Begegnungen allesamt gewonnen. Dieser beachtliche Lauf wurde nun mit der Tabellenführung belohnt. "Der erste Platz ist für uns eine absolute Sensation, eine Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind", sagt SCW-Trainer Marcus John. Der Coach glaubt, dass sich einige Spieler die Tabelle ausschneiden und an die Zimmerdecke kleben werden. Immerhin sei das Träumen erlaubt, auch wenn die Beteiligten ihre Situation durchaus realistisch als "schöne Momentaufnahme" einzuschätzen wissen. Der SCW kommt nicht zum ersten Mal in den Genuss, seine Fahne auf dem Berggipfel der Oberliga zu hissen. Bereits im September der Aufstiegssaison 2015/16 eroberte die John-Elf die Tabellenspitze und schnupperte exakt zwei Wochen von der Höhenluft. Damals war es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich der Wuppertaler SV, dicht gefolgt vom KFC Uerdingen, absetzte.

Diesmal tappt man bei der Suche nach den Titelkandidaten aber auch nach zwölf Spieltagen noch im dichten Nebel. Allein im Gedränge um die Führungsposition wechselten sich mit dem SCW insgesamt schon neun Mannschaften ab. Weil zwischen Platz eins und neun nur sechs Punkte liegen, ist nach jetzigem Stand von einem Neunkampf um den Aufstieg auszugehen.

Wohin wird der Weg des SCW in dieser Saison also führen? Zweifelsohne stehen die Blau-Weißen mit 25 Punkten außerordentlich gut da. Laut Kapitän Christoph Zilgens sei dieser Fortschritt vor allem der neu gewonnen Erfahrung geschuldet: Zum einen durch die routinierten Zugänge Rico Weiler, Jeff Gyasi und Maciej Zieba, zum anderen habe man die richtigen Schlüsse aus vergangenen Fehlern gezogen und jetzt auch "dreckige Siege" einfahren können.

Ob der SC West die Rolle der Gejagten noch länger aufrechthalten kann, muss sich zeigen. Dann jedoch wäre der SCW durchaus ein Kandidat, der sich vom anfänglichen Ziel Klassenerhalt absetzen und sich neue Ziele stecken darf - einen Platz im oberen Drittel. Vorerst gilt aber die Devise, einen Schritt nach dem anderen zu tätigen. "Wir dürfen uns jetzt keineswegs ausruhen und müssen weiter Punkte sammeln", fordert John.

(RP)
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