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Lokalsport Nach WM-Pech: Kluth richtet Blick nach vorn

Düsseldorf · Für den Zehnkämpfer nahm die erste Weltmeisterschaft ein bitteres Ende. Jetzt will er zur U20-WM.

Der 100-Meter-Lauf bei den U18-Weltmeisterschaften in Nairobi hatte begonnen. Es war die Auftaktdisziplin des Zehnkampfs, und Düsseldorfs Leichtathletikhoffnung Maximilian Kluth katapultierte sich fulminant aus dem Startblock. Nach mehr als der Hälfte des Rennens befand sich der mittlerweile 17-Jährige sensationell auf Kurs zur Verbesserung der eigenen Bestzeit. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf. Kluth verletzte sich am hinteren Oberschenkel und quälte sich dann die letzten 30 Meter über die Ziellinie.

Die 11,44 Sekunden waren immer noch als sehr schnelle Zeit einzustufen, aber ohne den besagten Zwischenfall wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein persönlicher Rekord nahe der Elf-Sekunden-Marke geworden. Sofort wurde Kluth von den Physiotherapeuten behandelt, doch der Traum von einer WM-Medaille nahm wegen des diagnostizierten Muskelfaserrisses ein jähes Ende.

"Das war mit Abstand der beste 100-Meter-Lauf meines Lebens, bis es im Oberschenkel Peng gemacht hat und ich nur noch mit einem Bein richtig auftreten konnte", berichtete der enttäuschte Athlet vom Allgemeiner Rather Turnverein (ART).

Niedergeschmettert vom Aus bei den Titelkämpfen zog sich Kluth zunächst in den Innenraum des Stadions zurück und versuchte, das Geschehene irgendwie zu verarbeiten. "Zwei Jahre lang habe ich sehr hart auf die Weltmeisterschaften hintrainiert und alles dafür geopfert. In diesem Augenblick überkam mich plötzlich ein Gefühl der Leere", verriet Kluth.

Der schlimmste Moment sei allerdings derjenige gewesen, als das Endergebnis verkündet wurde. Denn wenn Kluth an seine Top-Leistungen angeknüpft hätte, wäre er sicher imstande gewesen, das Treppchen zu erreichen, und mit dem Superstart im Sprint gegebenenfalls sogar auch dem Franzosen Steven Fauvel Clinch (7559 Punkte) die Goldmedaille streitig zu machen.

Doch der Youngster vom ART lässt sich nicht unterkriegen und blickt nach seiner Heimreise wieder allmählich nach vorn: "Ich möchte die Erfahrung jetzt in positive Energie umwandeln und hoffe auf einen Leistungs-Boom, mit dem ich 2018 als junger Jahrgang zur U20-WM fahren kann."

Schließlich sei es ein schlichtweg "bombastisches Gefühl" gewesen, sich das deutsche Nationaltrikot überzustreifen und vor rund 60.000 Zuschauern in das Stadion einzulaufen. Für viele Athleten biete sich eine solche Chance nur einmal im Leben.

Bei Kluths Potenzial dürften noch weitere Möglichkeiten folgen. Bereits im kommenden Jahr möchte der Allrounder die Chance nutzen - dabei wäre ihm jedoch ein besserer Ausgang zu wünschen.

(RP)
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