Lokalsport Nach Sieg des SC West greift Kosmala zum Bierchen

Düsseldorf · Der Fußball-Oberligist SC West ist kein Verein wie jeder andere. Ein Kuriosum, das die Oberkasseler umgibt, besteht in der Verlässlichkeit, mit der sie nach Negativüberraschungen gegen namhafte Teams zu Punkten gelangen. Deswegen glaubte Tim Kosmala auch fest an einen Sieg gegen seinen Ex-Klub SSVg Velbert. Am Ende sollte er mit dieser Prognose Recht behalten. Besonders für den Co-Kapitän und Sebastian Santana war das 2:1 mit großer Genugtuung verbunden.

"Es ist für mich der erste Sieg im Jahr 2018. Ich habe dem Team gesagt, dass ich erst wieder ein Bierchen trinken werde, wenn wir gewonnen haben. Heute ist es endlich soweit", sagte Kosmala. Dabei gaben die Blau-Weißen von Beginn an die richtige Körpersprache zu erkennen und gingen robust in die Zweikämpfe.

Überaus präsent war vor allem Santana, der seinen zweiten Startelfeinsatz feierte. Der Angreifer bewegte sich immer auf Höhe der gegnerischen Viererkette und provozierte damit Fehler, die dem SCW die Führung brachten. Zuerst lief Santana konsequent den Torwart an, so dass dessen Fehlpass bei Dennis Ordelheide landete. Dieser bewies aus 20 Metern ein feines Füßchen und schlenzte den Ball über den Keeper ins Netz. Kurz vor der Pause enteilte Santana der Abwehr erneut. SSVg-Spielführer Niklas Andersen zog die Notbremse, und Maciej Zieba verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0.

Über weite Strecken war der SCW Herr der Lage, muss sich aber letztlich vorwerfen lassen, die Entscheidung nicht frühzeitig herbeigeführt zu haben. Nach weiteren sehenswerten Kombinationen waren Santana und Zieba genauso verblüfft wie die Zuschauer, als sie die hundertprozentigen Chancen zum 3:0 aus kürzester Distanz liegenließen.

Auf der Gegenseite verkürzte Velbert plötzlich auf 1:2, und damit geriet der sicher geglaubte Sieg doch noch ins Wanken. "Das ist genau die fehlende Selbstverständlichkeit, von der ich gesprochen habe. Ein 2:0 in Überzahl müssen wir besser über die Bühne bringen", erklärte Kosmala.

Unterm Strich hatte sich der SCW die drei Punkte aber verdient. Und nach der doppelten Vorarbeit konnte Trainer Marcus John auch darüber hinwegschauen, dass Santana seine gute Leistung nicht mit einem eigenen Treffer kürte: "Gemessen an den Einsatzminuten und der Anzahl an Toren ist er unser bester Spieler." Entsprechend dürfte er wohl genau wie Kosmala als Belohnung zum "kühlen Blonden" greifen.

(RP)
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