Lokalsport ManCity feiert Kevin De Bruyne

Düsseldorf · Manchester City zieht dank des Treffers des Belgiers De Bruyne erstmals ins Champions-League-Halbfinale ein. Trainer Pellegrini spürt Genugtuung. Paris-Trainer Laurent Blanc steht dagegen wegen seiner Taktik stark in der Kritik.

Kevin De Bruyne schickte nach seinem goldenen Tor sogleich eine Drohung an die Konkurrenz. "Wir sind noch nicht fertig", kündigte der belgische Superstar nach dem erstmaligen Einzug von Manchester City ins Halbfinale der Champions League an. Der frühere Wolfsburger besiegelte mit seinem Treffer zum 1:0 (0:0) im Rückspiel das vierte Viertelfinal-Aus von Paris St. Germain in Serie und sorgte für Jubelstürme in der britischen Presse. "Ein brillanter De Bruyne schießt City ins Traumland", schrieb die Zeitung "The Telegraph".

De Bruyne, mit rund 75 Millionen Euro der Rekord-Neuzugang des Scheich-Clubs, hat bereits in seiner ersten Saison alle Erwartungen mehr als erfüllt. Der Fußball-Nationalspieler, der vor zwei Jahren noch beim FC Chelsea in der Premier League auf der Ersatzbank versauerte, ragt aus der mit Stars gespickten Mannschaft sogar noch heraus. "Special K", nannte ihn das Boulevard-Blatt "Daily Mail". "De Bruyne hat die Klasse, die City in den vergangenen Jahren gefehlt hat", ergänzte "The Telegraph".

Lobeshymnen auf den Offensivspieler kommen auch von seinen Team-Kollegen. "Er hat ein historisches Tor geschossen. Er hat es verdient, weil er ein toller Typ und Spieler ist", schwärmte Citys Mittelfeldspieler Fernandinho. Auch Trainer Manuel Pellegrini war begeistert. "Er hat eine sehr wichtige Rolle im Team. Er ist so ein gefährlicher Spieler und hat alles sehr gut gemacht", erklärte der Chilene.

Für den Coach der Citizens war der Einzug ins Semifinale auch ein persönlicher Triumph. Alles spricht bereits über Pep Guardiola, der im Sommer den Südamerikaner ablösen wird. Doch unter Pellegrinis Regie könnten die Citizens bereits einen großen Coup erreichen. Ist das eine besondere Genugtuung? "Für wen ist das interessant?", fragte der Coach. "Für mich?" Eine Antwort gab er nicht, doch sein verschmitztes Lächeln verriet seine Gedanken.

Frust dagegen in Paris. Der vierte Viertelfinal-K.o. in Serie sorgte in der französischen Hauptstadt für harte Kritik. "Was für ein Fiasko!", klagte am Mittwoch groß auf Seite eins das Fachmagazin "L'Équipe", das auch von einer "schrecklichen Enttäuschung" sprach. Nach Ansicht des Blattes "Le Parisien" ist Paris in Manchester regelrecht "untergegangen".

Ins Visier der Kritiker rückten alle Stars um Zlatan Ibrahimovic. Für den Schweden könnte es gleichzeitig der letzte internationale Auftritt im Pariser Trikot gewesen sein. Der Torjäger kündigte bereits einen möglichen Abschied im Sommer an. Der deutsche Torhüter Kevin Trapp verursachte mit dem Foul an Sergio Agüero einen Elfmeter, doch zum Glück für den früheren Frankfurter schoss der Argentinier am Tor vorbei.

Einen Rüffel gab es auch für Trainer Laurent Blanc und seine ungewöhnliche 3-5-2-Taktik, mit der es die Gäste vord er Pause versucht hatten. Blanc habe "alles falsch gemacht", schrieb "L'Équipe". Der Weltmeister von 1998 suchte keine Ausreden: "Ich nehme die Verantwortung auf meine Kappe." Um seinen Job muss der Coach wohl nicht bangen. Erst kürzlich wurde sein Vertrag bis 2018 verlängert.

Das Spiel in der Fußball-Oberliga zwischen Turu und dem TV Kalkum-Wittlaer war beim Druck dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(dpa)
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