Lokalsport Lacazar hat den längeren Atem

Düsseldorf · Beim 159. Henkel-Preis der Diana geht der favorisierten Wuheida kurz vor dem Ziel die Luft aus, davon profitiert die Stute Lacazar und gewinnt ihr viertes Rennen in Folge.

Pferde sind nicht gerne allein. Deshalb kam auch Wuheida, die Favoritin auf den Sieg im Henkel-Preis der Diana am Samstag auch mit einem Begleitpferd nach Grafenberg. Im Transporter aus England, damit sie Gesellschaft hatte. Das andere Pferd stand in der Box neben ihr, gelaufen ist es gestern nicht.

Dafür aber Wuheida, der ein großer Ruf vorausging, unschlagbar schien sie zu sein, ein harter Brocken für die 15 dreijährigen Stuten aus den deutschen Ställen, die in dem 500.000-Euro-Rennen am Start waren. Lange sah es auch gut aus für den vierbeinigen Gast, Jockey William Buick hatte sie eingangs der Zielgeraden nach vorne geschickt, doch auf den letzten Metern ging ihr einfach die Luft aus. "Es war einfach zu weit für sie", meinte Trainer Charlie Appleby angesichts der 2200-Meter-Strecke, die Meile war bisher die längste Distanz, die Wuheida absolviert hatte. "Und der Regen am Samstagmorgen war vielleicht auch nicht so günstig", merkte der Coach an. Jockey William Buick war schon nach seinem ersten Rundgang auf der Bahn nicht mehr so zuversichtlich gewesen.

Enttäuschte gab es viele an diesem Tag. Der Stall Grafenberg zum Beispiel, Besitzer von Diana Storm, die eigentlich schon am Donnerstag bei der Auslosung der Startboxen verloren hatte. Denn die Nummer 16 ganz außen war alles andere als ideal. Jockey Marc Lerner zog zwar gleich nach innen, doch lag er da hinter der Konkurrenz, am Ende langte es nur zum sechsten Platz. "Die Stute ist ja gut gelaufen", meinte Mitbesitzer Albrecht Woeste, doch das war nur ein schwacher Trost. Auch Kaffeekönig Albert Darboven war vergeblich aus Hamburg angereist, seine Prima Violetta kam nur auf Rang neun ins Ziel.

Deutlich hinter der Siegerin Lacazar. Wer zehn Euro auf sie gesetzt hatte, bekam 51 Euro zurück. Gutes Geld für ein Pferd, das jetzt vier Rennen in Folge gewonnen hat. "Und das war noch nicht das Ende", sagte Trainer Peter Schiergen.

Das zweite wichtige Rennen des Tages, eine 25.000-Euro-Prüfung, ging an Near England im Besitz des Gestüts Wittekindshof aus Rüthen. Im vergangenen Jahr hatte sie bereits zwei Grand Prix-Rennen gewonnen, "diese Saison hat es das eine oder andere Mal nicht gepasst", sagte Trainer Markus Klug. Es war einer von zwei Tagessiegen für Jockey Adrie de Vries, der wegen eines Fingerbruchs mehrere Wochen ausgefallen war.

De Vries gewann auch das erste Rennen des Tages, mit der zweijährigen Rock My Love, die die Konkurrenz in der Zweijährigen-Prüfung förmlich zu Statisten degradierte. "Die kann schon laufen", sagte Trainer Markus Klug. Der 42-Jährige aus Köln-Heumar war im vergangenen Jahr die Nummer eins seiner Berufssparte, ist auch aktuell wieder auf Championatskurs.

Drei Rennen gewann Trainer Jens Hirschberger aus Mülheim/Ruhr, zwei für das Gestüt Auenquelle von Präsident Peter-Michael Endres. Einer von am Ende sehr vielen Zufriedenen an diesem großen Renntag.

(RP)
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