Lokalsport Kräftemessen zwischen SC West und Turu

Düsseldorf · Der Kampf der Fußball-Oberligisten um den Platz hinter Fortuna geht heute Abend in die nächste Runde.

In der vergangenen Spielzeit hat es eine Erschütterung der Machtverhältnisse im Düsseldorfer Amateurfußball gegeben. Dabei zog Oberligist SC West an Turu - der jahrelangen Nummer zwei hinter Fortuna - vorbei. "Ob sich die Konstellation dauerhaft verschiebt, hängt allerdings von der nächsten Saison ab", prophezeite der sportliche Leiter der Oberbilker, Bernd Meinhardt, damals. Heute (20 Uhr) begegnen sich nun West und Turu zum Flutlichtduell an der Schorlemerstraße. Die Bilanz spricht nach den beiden jüngsten 3:0-Derbysiegen für West, die Form allerdings für Turu. Während der SCW aus den ersten drei Spielen vier Zähler sammelte, ist das Team von Neu-Trainer Dennis Brinkmann noch ungeschlagen (sieben Punkte). Damit gehören die Oberbilker zu den Überraschungs-Mannschaften in der Oberliga.

Da drängt sich die Frage auf, wie Brinkmann es geschafft hat, sein neuformiertes Team so schnell auf Kurs zu bringen. "Wir laufen unheimlich viel und zwingen den Gegnern damit zu Fehlern", erläutert der 38-Jährige. Solche Fehler des Gegners führten bereits zu acht Toren in drei Partien. Eine unglaubliche Zahl, gerade wenn man an die vergangene Spielzeit denkt, in der die Oberbilker in 34 Partien nur auf 39 Treffer kamen und damit die wenigstens Tore aller Teams erzielten.

Die Entwicklung der Brinkmann-Elf ist auch in Oberkassel registriert worden. "Es ist nicht mehr das Team aus der Vorbereitung", warnt SCW-Coach Marcus John. "Turu hat sich noch mal verstärkt und agiert mit einem sehr guten Offensivpressing. Wir dürfen uns hinten keine Fehler erlauben." Denn gerade von den Aussetzern in der Abwehr hat es zuletzt in Baumberg (0:5) zu viele gegeben. Weil auch Kapitän Christoph Zilgens nach einem Foul für vier Spiele gesperrt wurde, gibt es personelle Änderungen. Ob nun Dennis Ordelheide oder Jack Hobson-McVeigh auf die Zilgens-Position im defensiven Mittelfeld rückt, bleibt aber offen. "Ordel bringt viel Offensivkraft mit, Jack ist ein schlauer Stratege - die Mischung wäre ideal", meint John. Für Jeff Gyasi (Muskelverletzung) käme ein Einsatz vermutlich noch zu früh.

"Man kann in dieser Saison gegen jeden gewinnen, aber mit fehlender Leistung auch gegen jeden verlieren", warnt John. Daher wirft das Duell in zweifacher Hinsicht die Frage der Standortbestimmung auf - nämlich mit Blick auf die Tabelle und die lokale Hierarchie. Die dazugehörigen Antworten gibt es auf dem (Kunst-)Rasen.

(RP)
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