Lokalsport Karlsson lässt Borussia aufatmen

Düsseldorf · Der schwedische Tischtennisprofi sichert den Düsseldorfern den 3:2-Sieg in der Champions League beim polnischen Topklub Dzialdowo. Schon morgen wartet die nächste Herausforderung im Heimspiel gegen den Bundesligazweiten Mühlhausen.

 Anton Källberg enttäuschte.

Anton Källberg enttäuschte.

Foto: hoMÜ

TTF Dekorglass Dzialdowo-Trainer Piotr Kolacinski hatte Wong Chun Ting in die Sporthalle des Gimnazjum Króla Wadysawa Jagiey geordert und damit den Aufstellugspoker vor dem Tischtennis Champions League-Spiel gegen Borussia Düsseldorf beendet. Doch der Einsatz der Nummer zehn der Weltrangliste brachte den Polen nicht den erhofften Vorteil, denn die Düsseldorfer gewannen mit 3:2. Damit wahrte der viermalige Champions League-Sieger aus der NRW-Landeshauptstadt seine Chancen, die Gruppenphase als Erster zu beenden.

In Polen ließ Borussia-Cheftrainer Danny Heister den Österreicher Stefan Fegerl (Weltrangliste 31) pausieren und schickte den erst 20-jährigen Anton Källberg (WR 75) als Nummer drei an die Platte. Das sollte sich als Risiko erweisen, denn Källbergs Gegenüber, der 34-jährige offensichtlich nicht austrainierte Jiri Vrablik (WR 160), setzte sich durch. Eigentlich war der Borusse der besser Mann am Tisch, doch er wollte zu schnell zu viel, überzog in seinen Tatendrang, im Bemühen zu zeigen, was er kann, zu oft. So gönnte er Vrablik viele schnelle Punkte und den überraschenden Sieg.

Zuvor hatte sein schwedischer Landsmann Kristian Karlsson (WR 23) durch seinen Viersatzsieg über Ting die Zeichen auf Sieg gesetzt. Karlsson brachte sein Power-Tischtennis auf die Platte. Der Schwede traf viele Bälle mit voller Wucht. Das war dann auch für den Top-Ten-Spieler aus Dzialdowo zu schnell.

Anschließend machte Timo Boll (WR 5) das, was ihm anscheinend am meisten Spaß macht: Abwehrspieler auseinandernehmen. Der Rekordeuropameister in Borussia-Diensten hatte jederzeit alles gegen den Defensivkünstler Yang Wang (WR 66) im Griff. Bei seinem zweiten Einsatz, diesmal gegen Ting, patzte der 36-jährige Linkshänder. So war es an Karlsson, mit einem Gewinn über Wang den Gesamtsieg perfekt zu machen.

Zeit, den Erfolg in Europas Königsklasse zu genießen, bleibt den Düsseldorfern nicht. Heute steht die Rückreise an und morgen das nächste Bundesligaspiel. Im Arag Center Court (Ernst-Poensgen-Aallee 58) geht es um 15 Uhr gegen die Überraschungsmannschaft vom Post SV Mühlhausen. Der Vorjahressiebte der Bundesliga (TTBL) steht nach den ersten drei Spieltagen der Saison 2017/18 auf Tabellenplatz zwei. "Ich schaue aktuell gerne auf die Tabelle. Das motiviert und bedeutet, dass wir nicht so viel falsch gemacht haben", sagt Post-Trainer Eric Schreyer. Ob sich Mühlhausen tatsächlich mit dem Spitzenteam der Borussia auf Augenhöhe befindet, wir morgen überprüft.

Am Staufenplatz ist man trotz der Post-Siegesserie noch nicht davon überzeugt, dass Mühlhausen zu den großen Konkurrenten auf dem Weg zur Titelverteidigung zählt und verzichtet auf den Einsatz von Topspieler Boll. Manager Andreas Preuß glaubt, dass seine Mannschaft auch ohne ihn Siegespotenzial besitzt. "Anton hatte zehn Tage Probleme mit dem Arm und wenig trainiert. Er wird sich wieder steigern", verrät Preuß. Neben Källberg werden Fegerl und Karlsson aufgeboten.

Damit sind die Borussen gegen den Post SV favorisiert, denn Schreyer kann auf Daniel Habesohn ( WR 91), Ovidiu Ionescu (WR 61), Lubomir Jancarik (WR 111) und den 40-jährigen Routinier Bohumil Vozicky zurückgreifen. "Wir gehen top vorbereitet in die Spiele und verfügen über große Harmonie im Team. Vielleicht machen wir ja auch gegen Düsseldorf einen Überraschungspunkt", meint Schreyer.

(RP)
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