Michael Kuhn "Für mich ist das definitiv die Partie der Hinrunde"

Düsseldorf · Der ehemalige Teammanager von Fortuna II kehrt morgen (14 Uhr) mit dem Wuppertaler SV an den Flinger Broich zurück.

Herr Kuhn, wissen Sie noch, was am 11. August 2012 passiert ist?

Kuhn Wenn Sie mich schon so fragen, dann würde ich mal raten, dass an diesem Tag Fortunas U23 gegen den Wuppertaler SV gespielt hat.

Korrekt. Es war das bis dato letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine im Paul-Janes-Stadion in der Fußball-Regionalliga West. Der Wuppertaler SV gewann die Partie klar mit 5:2.

Kuhn Ich weiß noch, dass es mein erstes Spiel als Teammanager der "Zwoten" war. Ich kam gerade frisch aus dem Urlaub in Südbayern und hatte eine absolut chaotische Rückfahrt hinter mir. Ich bin freitagmorgens losgefahren und war über neun Stunden unterwegs, samt kilometerlangem Stau zwischen München und Nürnberg bei insgesamt 770 Kilometern Fahrtstrecke. Einfach furchtbar - passend zum Spiel aus Düsseldorfer Sicht.

Wie groß ist denn allgemein die Vorfreude auf das Spiel?

Kuhn Ich spüre eine Riesenvorfreude. Für mich ist das definitiv das Spiel der Hinrunde. Nicht unbedingt allein wegen des Prestiges, sondern vor allem, weil ich viele alte Freunde wiedertreffe, die mir ans Herz gewachsen sind.

Gibt es da spezielle Leute?

Kuhn Da will ich eigentlich keinen ausschließen. Allgemein freue ich mich auf die Familie des Nachwuchsleistungszentrums. Wenn ich Einzelne herausnehmen muss, dann sind das Taskin Aksoy und Kevin Ameskamp, mit denen ich vertrauensvoll und perfekt zusammengearbeitet habe. Sie sind in dieser Zeit auch zu Freunden geworden.

Gerade zu Taskin Aksoy wird Ihnen ein spezielles Verhältnis nachgesagt. Wie gehen Ihre Wuppertaler Kollegen damit um?

Kuhn Da fällt mir spontan eine Episode aus dieser Woche ein. Ich kam am Mittwoch in die Kabine rein, und da fragte mich ein Spieler: Mensch Micha, wir haben dich jetzt zwei Tage nicht gesehen, warst du etwa in Düsseldorf und hast denen unsere Aufstellung verraten? Ich entgegnete: Natürlich. Erst habe ich Taskin Aksoy unsere verraten und im Gegenzug hat er mir seine verraten. Das Gelächter war natürlich groß.

In Düsseldorf sollen über 600 Wuppertaler Fans erwartet werden. Glauben Sie, dass es vielleicht sogar bis zu 1000 Anhänger werden könnten?

Kuhn Das ist schwer einzuschätzen. Klar herrscht nach dem Aufstieg eine gewisse Euphorie, und ich kann mir vorstellen, dass am Ende eine vierstellige Zahl im Paul-Janes-Stadion zuschauen wird. Nichtsdestotrotz bleibt es für uns ein Auswärtsspiel, auch wenn wir vielleicht mehr Zuschauer als die Düsseldorfer haben werden. Das ist schließlich nicht unser Stadion.

Sie waren in der Vorwoche Augenzeuge der Partie zwischen dem Bonner SC und Fortuna II. Welchen Eindruck haben Sie von der neuen Düsseldorfer Mannschaft bekommen?

Kuhn Um sich ein Gesamturteil zu erlauben, reicht eine Partie mit Sicherheit nicht aus. Aber ich denke, wenn man seine komplette Offensive verliert mit Spielern wie Nazim Sangaré, Tugrul Erat oder Rafael Garcia, dann kann das keine Mannschaft dieser Welt so einfach auffangen. Zumal man nicht vergessen darf, dass der Großteil der neuen Spieler unter 20 Jahre alt ist - das kann nicht von heute auf morgen reibungslos funktionieren. Ich bin aber sicher, dass sich bei der Fortuna die positiven Ergebnisse im Laufe der Saison einstellen werden. Dafür kenne ich Taskin lang genug.

Zum Abschluss: Wie lautet Ihr Tipp für das Wochenende?

Kuhn Auch wenn das langweilig klingt: Ich wünsche mir einfach ein schönes und spannendes Spiel, aber vor allem deutlich besseres Wetter als zuletzt.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE MAXIMILIAN LONN

(RP)
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