Lokalsport Fortunas Handballer agieren im Landesliga-Derby zu überhastet

Düsseldorf · Die HSG Jahn/West ist in Essen ohne Chance. In der Oberliga geht die Serie des TV Angermund zu Ende - es ist die erste Niederlage seit November.

Nach sieben Siegen und einem Unentschieden, die den TV Angermund in der Handball-Oberliga bis auf Rang drei geführt hatten, gab es beim TV Aldekerk mit 22:29 seit November die erste Niederlage für die Angermunder. Diese waren allerdings mit dem letzten Aufgebot nach Aldekerk gefahren und hatten um überhaupt jemand auf der Wechselbank zu haben, die nach einer Grippeerkrankung noch angeschlagenen Nils Thanscheidt und Jan Schiffmann, sowie nach einer längeren Wettspiel-Pause Brian Burns aufbieten müssen.

Bis zur 17. Minute (8:8) hatten sie so gegen den Sechsten noch mithalten können. Mit zunehmendem Kräfteverschleiß ging dann jedoch die Konzentration im Abschluss verloren, so dass sich Aldekerk - auch dank seines starken Torhüters Florian Lindenau - bis zur Halbzeit auf 17:10 absetzen konnte. Nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste noch einmal Gas und verkürzten bis auf vier Treffer (17:21). Aber auch dieses Mal reichten die Kräfte nicht bis zum Ende. "Fakt ist, dass wir unseren Personalengpass heute deutlich gespürt haben. Deshalb haben wir unterm Strich verdient verloren", sagte TVA-Trainer Ulrich Richter.

Auch für das Schlusslicht der Landesliga gab es im Lokalderby mit der HSG Gerresheim kein Happy-End. Stattdessen fuhr die Fortuna mit 23:25 nun die bereits sechste Niederlage in Folge ein. "Wir haben uns heute selbst geschlagen, weil wir Angst hatten, Fehler zu machen und dadurch überhastet agiert haben. Zudem fiel kurz vor Spielbeginn in Niklas Funke unser gefährlichster Werfer verletzt aus", betonte Fortunas Trainer Benjamin Tenscher.

Dabei waren seine Schützlinge mit 3:1 gut gestartet und gestalteten die Partie bis zum 7:7 ausgeglichen. Anschließend bestimmten jedoch die Gerresheimer das Geschehen und setzten sich über ein 13:10 zur Halbzeit auf 18:13 ab. Im zweiten Durchgang verkürzte die Fortuna mehrfach auf zwei Treffer, schaffte aber nie wirklich den Umschwung, sondern musste die HSG immer wieder ziehen lassen, die, immer wenn es drohte brenzlig zu werden, einen Gang zulegte. Entsprechend zu zufrieden war HSG-Trainer Bernd Kretzer: "Trotz der Wichtigkeit für beide Mannschaften war es eine faire Partie, die wir verdient gewonnen haben."

Eine glatte 22:31-Niederlage gab es für den Vorletzten HSG Jahn/West beim ETB SW Essen. Nur bis zum 4:6 waren die Oberkasseler auf Sichtweite geblieben, mussten dann jedoch den ETB nach vielen Fehlern im Angriff bis zur Halbzeit auf 16:10 ziehen lassen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Fehlerquote bei den Gästen hoch, die weiterhin viele Chancen liegenließen und unter anderem zwei Siebenmeter nicht verwandelten. So konnten sich Gastgeber mit einer durchschnittlichen Leistung ohne große Mühe weiter absetzen. "In dieser Besetzung war nicht mehr zu holen, weil mir die Alternativen fehlten. Allerdings sind wir heute aber auch nicht wie zuletzt an unsere Leistungsgrenze gegangen. Deshalb geht der Sieg der Essener in Ordnung", sagte Jahn/West-Trainer Markus Wölke.

(hinz)
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