Lokalsport Favoritensieg auf der Grafenberger Bahn

Düsseldorf · Die Europa-Meile gewinnt in Noor Al Hawa das höchstgewettete Pferd. Den Juniorenpreis holt sich etwas überraschend Wilder Wein mit Adrie de Vries im Sattel.

Pferderennen sind keine Wunschkonzerte - und es ist nicht immer der Favorit, der das Rennen macht. In der Europa-Meile, dem Hauptereignis des Renntags in Grafenberg, war es aber das höchstgewettete Pferd, das am Ende die Nase vorn hatte. Noor Al Hawa, im Besitz von Jaber Abdullah aus Dubai, trainiert von Andreas Wöhler in Gütersloh, hatte keine Schwierigkeiten, Drummer und El Loco auf die Plätze zu verweisen.

Besitzer und Trainer waren nicht vor Ort, umso freudiger äußerte sich der Jockey. "Wir hatten schon vorher ein gutes Gefühl", meinte Eduardo Pedroza, "der Boden passte, er ist in Form, ist halt ein gutes Pferd." Abdullah hatte ihn vor einigen Wochen bereits bei einer Auktion in England angemeldet, nahm davon aber wieder Abstand, nicht zu seinem finanziellen Nachteil: 32.000 Euro betrug das Preisgeld.

Der Junioren-Preis, eines der wichtigen Rennen im Rahmenprogramm, hat in der Vergangenheit schon so manches gute Pferd als Sieger gesehen. Das dürfte auch für den Hengst gelten, der diesmal den Zielpfosten als Erster passierte. Es war Wilder Wein im Besitz des Gestüts Park Wiedingen von Helmut von Finck der sich mit Adrie de Vries im Sattel gegen die Außenseiter De Charlie (Jockey Filip Minarik) und Danny Boy (Marvin Suerland) durchsetzte. "Eigentlich hätte ich ihm das noch gar nicht zugetraut", gab Trainer Markus Klug zu, "er ist mehr ein Pferd für nächstes Jahr." Und dann sicher für die ganz großen Rennen: Für das Deutsche Derby wird er natürlich eine Nennung bekommen.

Bei seinem vorangegangenen Start war er noch hinter der von Sascha Smrczek trainierten Silver Cloud, doch wirkte die Grafenberger Stute diesmal nicht ganz so durchschlagskräftig, wurde nur Fünfte. "Es waren auch gute Pferde dabei", merkte Smrczek an. Allerdings hatte Silver Cloud in dem Moment, als die Startboxen aufgingen, auch kurz gestutzt - das war schon ein Nachteil.

Das zweite wichtige Rennen für den Nachwuchs - das Auktionsrennen, in dem nur Pferde an den Start gehen durften, die im vergangenen Jahr auf einer Versteigerung in Baden-Baden im Ring waren - ging an den von Christian von der Recke in Weilerswist trainierten Amun mit Alexander Pietsch im Sattel. Schon im Führring zog der Hengst alle Blicke auf sich, sah hervorragend aus und konnte das im Rennen dann auch mit einem Start-Ziel-Sieg bestens umsetzen. "Er ist ja auch beim ersten Mal hier in Düsseldorf sehr gut gelaufen", sagte von der Recke über Amun, der seinen Besitzer Jürgen Imm, einen Bankier aus Freiburg, vergangenes Jahr bei der Auktion in Baden-Baden 32.000 Euro gekostet hatte. Für den Erfolg gestern werden Imm brutto 25.000 Euro überwiesen. "Jetzt geht es in ein ähnliches Rennen nach Baden-Baden", erklärte der Trainer.

(RP)
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