Lokalsport Ein internationales Spitzenteam zu Gast

Düsseldorf · Handball-Zweitligist Rhein Vikings empfängt in der ersten Pokalrunde den SC Magdeburg. Die Hoffnungen auf eine Überraschung sind allerdings extrem gering.

Deutschlands Top-Vereine geben sich in diesen Tagen im Castello geradezu die Klinke in die Hand. Nach dem großen Handballfest zur Saisoneröffnung mit 3300 Zuschauern gegen den Rekordmeister THW Kiel (27:35) empfängt der HC Rhein Vikings in der ersten Pokalrunde den SC Magdeburg. Der prominente Gast hatte 2002 als erster deutscher Handballverein die Champions League gewonnen. Mit dem Gewinn des DHB-Pokal 2016 holten die Magdeburger ihren 30. Titel und liegen in dieser Kategorie hinter dem THW Kiel (48 Titel) gleichauf mit dem VfL Gummersbach auf Rang zwei.

Entsprechend gering sind die Erfolgsaussichten des Zweitliga-Aufsteigers. "Natürlich sind wir krasser Außenseiter", sagt Vikings-Trainer Ceven Klatt. Doch es ist noch krasser. "Im Handball sind Überraschungen im Pokal anders als im Fußball ausgeschlossen. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass jemals ein Zweitligist eine Top-Mannschaft ausgeschaltet hat."

Trotzdem freuen sich Klatt und seine Schützlinge auf den Vergleich. "Es ist immer reizvoll, sich mit einer Spitzenmannschaft zu messen", sagt der Coach. "Wir werden uns auf unser Spiel konzentrieren und es als letzten Test nutzen. Aber unser Fokus liegt ganz klar auf Bietigheim." Dort bestreiten die Vikings in einer Woche ihr Zweitliga-Auftaktspiel. Kampflos ergeben werden sich die Gastgeber jedoch nicht. Gestern Abend trainierten sie noch an den taktischen Feinheiten.

Einer, der sich ganz besonders auf das Pokalspiel gegen Magdeburg freut, ist Alexander Oelze. Der 33-Jährige trifft nämlich auf seinen Heimatverein, bei dem er in der D-Jugend mit dem Handballspiel begonnen hat. "Mit Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert habe ich noch zusammen in der Jugend gespielt", erinnert sich Oelze. "Mit Co-Trainer Yves Gravenhorst habe ich bis zum Abitur das Sportgymnasium besucht und Linksaußen Matthias Musche kenne ich auch von Kindesbeinen an."

Dass die Vinkings gegen die Gäste chancenlos sein dürfte, stört Oelze nicht. "Wir wollen uns trotzdem gut verkaufen, unser Bestes geben und uns nicht kampflos ergeben", sagt er.

Die Vikings müssen drei Stammspieler ersetzen, zwei davon längerfristig. Kapitän Bennet Johnen erlitt gegen Kiel einen Bandscheibenvorfall und wurde inzwischen operiert. Heider Thomas erlitt in der Partie einen Muskelfaserriss im Trizeps und fällt noch zwei Wochen aus. Zudem wird Rechtsaußen Dennis Aust morgen noch geschont, der muskuläre Probleme im Oberschenkel hatte. "Alle anderen sind einsatzfähig", sagt Ceven Klatt. "Und es werden auch alle Einsatzzeiten erhalten, damit sie ein gutes Gefühl im Hinblick auf das Spiel in Bietigheim bekommen."

Obwohl mit dem SC Magdeburg ein echtes Zugpferd nach Düsseldorf kommt, rechnen die Vikings, anders als gegen Kiel, jedoch nicht mit einem vollen Haus. Das liegt vor allem an den Eintrittspreisen. "Auf die haben wir aber keinen Einfluss, sie sind vom Deutschen Handball-Bund vorgegeben", erklärt der Trainer. "Ich finde sie zu hoch. Das ist schade, denn gegen so ein Top-Team hätten wir uns natürlich gerne wieder ein volles Haus gewünscht und die Handballfans aus der Region begeistert." Aber auch so wollen die Vikings den Zuschauern einiges bieten.

(ths)
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