Lokalsport Düsseldorfer Publikum setzt beim Judo Grand Prix neue Maßstäbe

Düsseldorf · Judoka Dominic Ressel vom TSV Kronshagen wird Düsseldorf immer in guter Erinnerung behalten. Der 22-jährige deutsche Judo-Meister in der Gewichtsklasse bis 81 Kilo sicherte sich in der Mitsubishi Electric Halle seine erste Grand-Prix-Medaille und 120 Weltranglistenpunkte. Nach seinem Sieg im Kampf um Bronze gegen den Georgier Giorgi Papunashvili herzte ihn sein Trainer, und er musste viele Autogramme schreiben.

Doch nicht nur Ressels Stimmung war bestens. "Der Judo Grand Prix ist eine feste Größe in der Sportstadt und setzt neue Maßstäbe. Das zeigt auch die tolle Stimmung in der ausverkauften Halle", erklärte Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor und Sportdezernent. 8500 Zuschauer kamen an den drei Tagen. Im Olympiajahr versammelte sich alles, was im Judo Rang und Namen hat, darunter sieben Olympiasieger, 16 Weltmeister und diverse Europameister.

"Es ist schwieriger, in Düsseldorf aufs Treppchen zu kommen, als Olympiasieger zu werden", meint der Präsident des Deutschen Judo Bundes, Peter Frese. "Bei Olympia darf je Nation und Gewichtsklasse nur ein Judoka antreten. Beim Grand Prix können mehrere Athleten an den Start geschickt werden." So nahmen 47 bundesdeutsche Judoka die Kämpfe in den 14 Kategorien auf. Eigentlich sollten es 50 sein, aber zum Beispiel im Schwergewicht musste Karl-Richard Frey (Leverkusen) kurzfristig wegen einer Virus-Erkrankung verzichten.

Schade, denn sein kleiner Bruder Johannes vom Judoclub 71 hätte ihn gern angefeuert. So aber machte der Hannoveraner Dimitri Peters als Sieger einige Zähler in der Olympiaqualifikation auf Frey wett. "Natürlich wollte ich hier gewinnen. Das Publikum ist fantastisch und pusht ungemein", erklärte der 31-Jährige Peters.

300 Punkte für die Weltrangliste bringt ein Sieg bei einem Grand Prix. Für die Olympia-Qualifikation zählen die sechs besten Ergebnisse, so dass Peters die zwei Punkte vom Grand Slam in Paris streichen konnte und den Abstand zu Frey um 298 Zähler verkürzte. Insgesamt gab es einmal Gold (Peters), zweimal Silber (Luise Malzahn bis 78 kg und Sven Maresch bis 81 kg) sowie zweimal Bronze (Ressel und Laura Vargas Koch bis 70 kg). Kein Wunder, dass Frese mit dem bedeutendsten deutschen Judo-Event zufrieden war: "Wir haben tolle Kämpfe gesehen. Ich hatte mit drei bis fünf Medaillen gerechnet, fünf sind es geworden, und eine glänzte besonders hell." So belegte das deutsche Team in der Nationenwertung Rang drei hinter Japan (dreimal Gold, einmal Silber) vor Südkorea (3/0/5). 550 Judoka aus 86 Nationen waren insgesamt dabei.

(RP)
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