Lokalsport Dettori geht mit leeren Händen nach Hause

Düsseldorf · Der Jockey reitet beim Renntag auf dem Grafenberg auf zwei favorisierten Pferden und bleibt dennoch ohne Sieg.

Der Italiener Frankie Dettori ist einer der besten Jockeys der Welt. Über 3000 Rennen hat er schon gewonnen. Er ist ein Mann mit positiver Aura, ein Charmeur. Als er gestern die Grafenberger Bahn verließ, war seine Laune jedoch weniger gut.

Mit der favorisierten Architecture hatte er beim Henkel-Preis der Diana nur Rang drei belegt und auch im wichtigsten Rennen des Rahmenprogramms, einem mit 25.000 Euro dotierten Listenrennen, ging alles schief. Dettori ritt mit Yorkidding ebenfalls die Favoritin, doch fand er in der Zielgeraden einfach keine freie Bahn, immer war ein anderes Pferd vor ihm. Achselzuckend kam er zurück, was dem Trainer Mark Johnston auch nicht weiter half. Wie beim Henkel-Preis der Diana war auch hier das Team Wöhler/Pedroza vorn.

Der vier Jahre alte Hengst Fair Mountain, voriges Jahr immerhin Dritter im Deutschen Derby, gewann Start-Ziel. Wöhler gab das Ergebnis an Besitzerin Margrit Wetzel nach Hamburg weiter. "Die hat fast geweint vor Glück", erzählt Wöhler.

Pferde besseren Zuschnitts mit Standort Grafenberg hat es in der jüngeren Vergangenheit eher selten gegeben, doch scheint jetzt Wonnemond ein Pferd zu sein, das auf höherer Ebene mitmischen kann. Der von Sascha Smrczek trainierte Dreijährige gewann das fünfte Rennen des Tages, ein mit 22.500 Euro dotiertes Ausgleichs-Rennen der höchsten Kategorie. Vor einigen Wochen hatte sich Smrczek zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Der Status von Wonnemond wurde vom Hengst zum Wallach geändert. "Ihn hat irgendetwas gedrückt", sagte der Trainer, "jetzt galoppiert er viel freier." Der Schnitt eines Veterinärs, der eine Leistungssteigerung ausgelöst hat. "Dabei ist er erst bei 75 Prozent", fügte Smrczek an, "denn er hat auf Grund der Kastration ja auch ein paar Tage mit dem Training ausgesetzt."

Ein wichtiger Treffer für Smrczek, aber auch für Jockey Bayarsaikhan Ganbat, denn der Mongole wird nicht so intensiv gebucht wie die bekannten Namen der Branche. Smrczek konnte im Rahmenprogramm noch zwei zweite Plätze verbuchen, in beiden Fällen hätte es beinahe zum Sieg gereicht, die Stallform stimmte also.

Gestimmt hat am wichtigsten Renntag der Saison in Grafenberg auch Besuch und Wettumsatz. Selten war die Rennbahn so voll, schon neunzig Minuten vor dem ersten Rennen waren die Parkplätze belegt. Gewettet wurden in den neun Rennen rund 372.000 Euro, ein Wert wie im vergangenen Jahr.

(RP)
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