Fernsehlizenz DEG im frei empfangbaren Fernsehen

Düsseldorf · Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und der Privatsender Servus TV stehen kurz vor einer Einigung über die Fernsehlizenz. Der bisherige Partner Sky überdenkt seine Möglichkeiten, DEG-Manager Köberle zeigt sich erfreut.

 Servus TV wird in der nächsten Saison wohl die Stimmung der DEG-Fans aus dem ISS Dome transportieren.

Servus TV wird in der nächsten Saison wohl die Stimmung der DEG-Fans aus dem ISS Dome transportieren.

Foto: Endermann, Andreas

Während ganz Deutschland im Taumel der Fußball-EM zu stecken scheint, wird im Hintergrund fast unbemerkt ein Stück weit an der Zukunft des deutschen Eishockeys gearbeitet. Für die schnellste Mannschaftssportart der Welt wäre vor allem eine verbesserte Präsenz und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wichtig. Denn in den vergangenen Jahren wurde der Puck meist nur im großen Schatten des Volkssportes Fußball gespielt.

Das könnte sich jedoch künftig ein wenig ändern. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wurde bislang nur beim Bezahlsender Sky regelmäßig und live gezeigt, doch jetzt verhandelt der österreichische Sender Servus TV mit den Verantwortlichen der Liga, um in der kommenden Saison Livespiele zu übertragen. Eine endgültige Vergabe der TV-Lizenzen wurde bisher noch nicht vermeldet, wird aber für diese Woche erwartet. Sky hatte zuletzt meist donnerstags wie sonntags je eine ausgewählte Partie gezeigt. Der frei empfangbare Sender Eurosport nahm zudem ein paar Duelle am Dienstagabend ins Programm, während sich die Berichterstattung der regionalen öffentlich-rechtlichen Programme über weite Strecken der vergangenen Spielzeit nur auf kurze Zusammenfassungen beschränkte.

Die Anforderung der DEL für die Vergabe der Senderechte liegt bei 70 bis 80 Liveübertragungen - wie bisher - pro Jahr. Da die Einschaltquoten unter den Erwartungen blieb, zögerte Sky bis zuletzt die Rechte für die neue Saison erneut zu erwerben, was die Österreicher von Servus TV auf den Plan rief. Der Privat-Sender ist seit 2007 im Besitz des Getränke-Herstellers Red Bull. Nicht nur wegen dem seit kurzem bestehenden Sponsoring des EHC München, dürfte Red Bull ein gesteigertes Interesse an den Übertragungsrechten haben. Ob Sky aufgrund der neuen Konkurrenzsituation ein finanziell besseres Angebot vorlegen wird, ist fraglich.

Auch bei der DEG war der Name Red Bull während der langen Sponsorsuche immer wieder gerüchteweise zu vernehmen, ein Einstieg kam aber nicht zustande. Nun könnte der ortsansässige Verein aber doch indirekt von dem Unternehmen profitieren. "Ich würde die Übertragungen von Servus TV begrüßen. Je mehr öffentliche Auftritte unser Sport hat, umso besser. Auch uns würde das zum Beispiel bei der Sponsorensuche helfen. Ich habe auch mit meinen Managerkollegen gesprochen. Wir sind bei diesem Thema sehr zuversichtlich", erklärt Walter Köberle, der Sportliche Leiter der DEG. Auch die Überlegungen bezüglich einer möglichen Sub-Lizenz für Sky sieht Köberle positiv: "Sky macht als professioneller Sportsender eine fachlich wie qualitativ hervorragende Berichterstattung. Es wäre wünschenswert, wenn man ihn halten könnte."

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