Lokalsport Borussia verteidigt Bundesliga-Tabellenspitze

Düsseldorf · Tischtennis: Nach dem 3:2-Sieg in der Champions League in Polen schlagen die Düsseldorfer auch Mühlhausen 3:1.

 Anton Källberg

Anton Källberg

Foto: homü

Borussia Düsseldorf dominiert die Tischtennis-Bundesliga auch in der Saison 2017/18. Das war durchaus so zu erwarten, und das bestätigten dieProfis vom Staufenplatz auch gestern durch ihren 3:1-Erfolg über den Post-SV Mühlhausen. Es war das Duell der beiden führenden Teams in der TTBL, und das wird gemeinhin als Spitzenspiel bezeichnet. Wer nun jedoch ein hartes Ringen auf Augenhöhe zwischen dem Meisterschaftsfavoriten und der Überraschungsmannschaft erwartet hatte, wurde enttäuscht. Zu überlegen präsentierte sich der deutsche Rekordmeister und gönnte sich lediglich einen unnötigen Schönheitsfehler.

"Wir hatten eine harte Woche mit Pokal, Champions League und TTBL inklusive Reisestress nach Polen. Das wir alle drei Matches gewonnen haben, macht es umso schöner", kommentierte Borussias Chetrainer Danny Heister.

Im Vertrauen auf die eigene Stärke hatte Danny Heister seinen Viel- und Spitzenspieler Timo Boll (Weltrangliste/WR 5) geschont und so Kristian Karlsson (WR 23), Stefan Fegerl (WR 31) und Anton Källberg (WR 75) in die Pflicht genommen. Und bis auf den Österreicher Fegerl wurden alle ihrer Verantwortung gerecht. Der Mann aus der Alpenrepublik hatte zwar die größeren spielerischen Mittel, aber im Vergleich zu seinem Gegenüber Ovidiu Ionescu (WR 65) offensichtlich das deutlich kleinere Selbstvertrauen.

Immer, wenn sich Fegerl dazu zwang, seinen Siegeswillen hervorzuholen, beherrschte er das Spiel, aber das gelang nur zwei Sätze lang. So konnte ihm Post-Spitzenspieler Ionescu den Sieg klauen. "Stefan war etwas verkrampft, etwas eisig. Er wird sich aus dieser Phase wieder befreien", kündigte Heister an.

Karlsson hingegen war zweimal flott unterwegs. Der 26-jährige Schwede spielte, als ob er unter Zeitdruck stünde. Im Auftaktspiel benötigte Karlsson gerade einmal 20 Minuten, inklusive Seitenwechsel und Auszeit, um Daniel Habesohn (WR 81) von der Platte zu fegen. Dabei ist Habesohn als Mannschafts-Europameister 2015 und Doppel-Europameister 2012 im kontinentalen Tischtennis kein Nobody. Aber gegen das Hochgeschwindigkeits-Tischtennis des Düsseldorfers fand Habesohn kein Gegenmittel.

Karlsson drosch kompromisslos auf das im Durchmesser vier Zentimeter große Spielgerät ein und traf auch die Alles-oder-nichts-Schläge. Das Bild wiederholte sich im Duell der Spitzenspieler. Karlsson kannte weiterhin nur eine Devise: volle Pulle Angriff. Auch von einer medizinischen Auszeit wegen einer Sehnenreizung im linken Fuß ließ er sich nicht stoppen.

Punkt drei zum Sieg und damit zur Verteidigung der TTBL-Tabellenführung steuerte Källberg mit einem lockeren 3:1 über Lubomir Janarik bei. Wobei der Satzverlust nur einem Konzentrationsloch Källbergs zu verdanken war. Spielerisch hatte Jancarik dem 20-jährigen Schweden nicht viel entgegenzusetzen. Die Borussia bleibt auf diese Weise in der Bundesliga ungeschlagen mit jetzt 8:0 Punkten TTBL-Spitzenreiter.

Ergebnisse: Karlsson - Habesohn 3:0 (11:7, 11:8, 11:5); Fegerl - Ionescu 2:3 (8:11, 11:7, 9:11, 11:6, 9:11); Källberg - Jancarik 3:1 (11:6, 11:5, 7:11, 11:6); Karlsson - Ionescu 3:0 (11:9, 11:2, 11:9).

(RP)
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