Lokalsport Borussia gibt sich noch nicht geschlagen

Düsseldorf · Trotz der deutlichen 0:3-Niederlage im Hinspiel gegen den 1. FC Saarbrücken glaubt der Tischtennis-Bundesligist immer noch an seine Chance, ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Vor allem Timo Boll ist sehr motiviert.

 Volle Konzentration auf das Wunder: Borussias Spitzenspieler Timo Boll.

Volle Konzentration auf das Wunder: Borussias Spitzenspieler Timo Boll.

Foto: imago

Dem totalen Frust folgte die Trotzreaktion. "Nach zweitägiger Depression kam wieder Dampf auf den Kessel", meint Borussia-Manager Andreas Preuß. Vor dem Halbfinalrückspiel um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft gegen den FC Saarbrücken TT (morgen, 15 Uhr, ARAG CenterCourt) ist die Motivation am Staufenplatz groß. Der Kampfgeist muss aber auch da sein, denn zur Endspielqualifikation gilt es eine 0:3-Niederlage wettzumachen. "Natürlich ist Saarbrücken mit einem Bein im Finale, wir sind nur noch Außenseiter. Aber wir haben noch eine kleine Chance, dafür muss allerdings jeder über sich hinauswachsen", betont Preuß.

Natürlich ist die deutliche Pleite nicht spurlos an den Borussia-Akteuren vorbeigegangen, selbst an Rekord-Europameister Timo Boll nicht. "Das war ein bitteres 0:3 in Saarbrücken und hoffentlich ein einmaliger schwarzer Tag für unsere Borussia. Das Selbstvertrauen ist erstmal weg, man nörgelt schnell mit sich selbst", erläutert Boll. Doch der 34-Jährige blickt bereits wieder nach vorne und sendet ebenfalls eine Kampfansage ins Saarland: "Wir haben die Erfahrung und den Ehrgeiz, uns zu rehabilitieren und das Ding noch zu drehen."

Auch beim FC wurden trotz des Hinspielerfolgs noch keine Champagnerflaschen geköpft. "Beim Rückspiel bedarf es keiner zusätzlichen Motivation für uns. Unsere Spieler sind lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, wie man mit so einer Situation umgeht", meint Saarbrückens Sportlicher Leiter Erwin Berg. "Die Chancen stehen bei 50:50. Düsseldorf hat eine Mannschaft, die jederzeit jedes Team mit 3:0 schlagen kann."

Es wäre in dieser Saison nicht das erste Mal, dass der Borussia so ein Coup gelänge. Erst im Januar schaffte Düsseldorf in der Champions League nach einer 1:3-Niederlage im Hinspiel gegen Pontoise (Frankreich) eine Sensation, als man das Rückspiel vor eigenem Publikum mit 3:1 für sich entschied und dank des besseren Satzverhältnis ins Halbfinale einzog.

Für morgen werden indes die Mannschaftsaufstellungen sicherlich die bestgehüteten Geheimnisse sein. Beim FC sind die "Hinspielhelden" Tiago Apolonia (Weltrangliste 20), Adrien Mattenet (40) und Bojan Tokic (58) einsatzbereit. Bei den Düsseldorfern pochen Boll (7), Panagiotis Gionis (22), Sharat Kamal Achanta (44) und Patrick Franziska (56) auf Wiedergutmachung. Nur, wer bei den jeweiligen Teams an den Positionen eins, zwei oder drei eingesetzt wird, muss dem Oberschiedsrichter erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn mitgeteilt werden.

"Für mich ist die Aufstellung wichtig, aber nicht unbedingt entscheidend. Jeder muss bereit sein, zu gewinnen und bis zum Umfallen kämpfen", meint Preuß.

(RP)
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