Lokalsport 1:2 in Bonn: Fortuna II hat noch viel Verbesserungspotenzial

Düsseldorf · Irgendwie hatten sie beim Bonner SC da so eine Vorahnung. Passend zum ersten Spieltag in der Fußball-Regionalliga West präsentierte der Aufsteiger in seinem Stadionmagazin eine Bilderstrecke vom letzten Aufeinandertreffen mit Fortunas Zweitvertretung. Vor allem ein Bild stach dabei ins Auge: Es zeigt die Düsseldorfer Mannschaft müde und erschöpft im Halbkreis sitzend, während im Hintergrund auf der Anzeigetafel das Endergebnis des damaligen Freundschaftsspiels aufleuchtet: 2:1 für Bonn.

Zwei Jahre später wiederholte sich die Geschichte im Bonner Sportpark Nord. Sehr zum Leidwesen von Fortunas Trainer Taskin Aksoy. "Uns war ja vorher bewusst, dass wir in dieser Saison Schwierigkeiten bekommen können, deswegen wollten wir hier mindestens einen Punkt mitnehmen, das ist uns leider nicht gelungen", resümierte der Fußballlehrer. Dabei hatte Aksoy in seiner Startaufstellung auf den Faktor Erfahrung gesetzt und mit Timm Esser, Tim Galleski sowie Emre Can lediglich drei ehemalige U19-Spieler aufgeboten. Das Problem: Die "Zwote" fand kaum zu ihrem Spiel und leistete sich insgesamt zu viele gedankliche Aussetzer. Exemplarisch dafür stand das 1:0 der Hausherren. Nach einem langen Einwurf von Adis Omerbasic durfte Daniel Somuah das Kunstleder unbehelligt mit dem Kopf in die lange Ecke verlängern (14). Ein vermeidbarer Gegentreffer, das sah auch Aksoy so: "Den Einwurf muss man einfach besser verteidigen."

Es folgte eine Phase, in der sich die Fortunen langsam aus der Umklammerung der Bonner befreien konnten, ohne sich aber wirklich richtige Torchancen zu erarbeiten. Ausnahme die 29. Minute, als Mike van Duinen nach Vorlage von Galleski einen sehenswerten Sololauf zum 1:1-Ausgleich abschloss. Der Rest blieb Stückwerk. Vor allem im Mittelfeld fehlten mitunter die Anspielstationen, wodurch die Abwehrspieler viel zu oft zu langen Bällen griffen, die vorne dann auch viel zu schnell hergegeben wurden.

Eine ausbaufähige Vorstellung, die in der zweiten Halbzeit noch einen Aufreger bereithielt: Nachdem Galleski einen Ball mit voller Wucht ins Gesicht bekam und draußen behandelt werden musste, wollte Aksoy Hayrullah Alici einwechseln. Trotz Signal an den Linienrichter, dauerte es ganze zwei Minuten, ehe der Wechsel vollzogen werden konnte. Das Ärgerliche: In der Zwischenzeit gelang Lucas Musculus per Sonntagsschuss das 2:1 (63.). Entsprechend groß war der Unmut beim 49-Jährigen: "Nach dem 1:2 war ein Bruch in unserem Spiel und wir haben die Kontrolle verloren. Darüber müssen wir am Montag noch mal reden, da haben wir noch viel Verbesserungspotenzial."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort